FDP-Wahlkämpfer plädieren für Kurswechsel

Die Kritik an FDP-Chef Guido Westerwelle kommt vor allem von den Wahlkämpfern aus den Ländern. Nach aktuellen Umfragen müssen die Liberalen bei allen sieben Landtagswahlen in diesem Jahr befürchten, beim Einzug in die Landesparlamente an der Fünfprozenthürde zu scheitern. Die Landespolitiker verfolgen unterschiedliche Strategien im Kampf gegen das Stimmungstief.

Der FDP-Spitzenkandidat für die rheinland-pfälzische Landtagswahl, Herbert Mertin, fordert von Westerwelle ein klares Bekenntnis zu einem Neuanfang.

Auch der hessische FDP-Vorsitzende Jörg-Uwe Hahn hatte zuletzt darauf verzichtet, Parteichef Westerwelle den Rückzug nahezulegen. Er macht aber weiter Druck: Nachdem der Vorsitzende nicht zurücktreten wolle, trage er nun die volle Verantwortung für die Wahlergebnisse der FDP.

In Baden-Württemberg, wo die FDP derzeit in Umfragen bei vier bis fünf Prozent liegt, sind die Wahlkämpfer ebenfalls auf Distanz zu Westerwelle gegangen. So plädiert FDP-Spitzenkandidat Ulrich Goll für "einen geordneten Übergang zu einem späteren Zeitpunkt auf einen jüngeren Nachfolger".

In den anderen Bundesländern versucht die FDP hingegen, die Führungsdebatte kleinzuhalten. Westerwelle werde schon "die richtige Entscheidung zum richtigen Moment treffen", sagt der FDP- Fraktionschef im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Michael Roolf

Die FDP in Sachsen-Anhalt plant vor der Wahl am 20. März sogar gleich zwei Kundgebungen mit Westerwelle. Dieser sei "in jedem Fall ein Publikumsmagnet", sagt Spitzenkandidat Veit Wolpert.

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