Trier. "Stress in der Familie? Wir helfen", steht auf den Visitenkärtchen, die Agathe Adrian (54) vor dem Zelt der Bistumslebensberatung auf dem Domfreihof anbietet. Über mangelndes Interesse kann sich die Mitarbeiterin der Lebensberatungsstelle Gerolstein nicht beklagen. Guter Standort direkt am Bistumsfestgeschehen und großer Andrang - Agathe Adrian bewertet die Helig-Rock-Tage schon zur Halbzeit als großen Erfolg: "Hier können viele Menschen zu uns kommen, um sich über unsere Angebote zu informieren." Auch Cheforganisator Hans-Werner Tonner (48) zeigt sich nach fünf von zehn Bistumsfesttagen "mehr als zufrieden. Wir treffen mit unseren Angeboten offensichtlich den Nerv vieler Menschen."

Seit vergangenem Freitag herrsche im und um den Dom "richtig gute Festival-Stimmung", begünstigt durch sonniges Frühlingswetter. Auch die 800 ehrenamtlichen Helfer seien "bester Stimmung, weil das Fest bisher so harmonisch verläuft".

Bisherige Höhepunkte: das Jugendevent am Samstag mit der geglückten Open-Air-Premiere auf dem Rindertanzplatz und die beiden Tage der Kindertagesstätten. Am Montag und Dienstag zogen insgesamt rund 6500 Mädchen und Jungen aus Kindergärten zur Trierer Kathedrale. Die Gesamtzahl der Teilnehmer an den unterschiedlichen Programmangeboten und Besucher von Messen und Andachten dürfte bei bisher rund 20 000 liegen.

Voraussichtlich wird dieselbe Anzahl noch einmal hinzukommen. Am heutigen Mittwoch kommen fast 1000 Förderschüler aus ganz Rheinland-Pfalz nach Trier; parallel dazu ist heute der "Tag der Priester". Morgen, Donnerstag, treffen sich rund 900 Ehrenamtliche zum "Tag der Caritas" in der ehemaligen Abteikirche St. Maximin; parallel dazu feiern um 10 Uhr im Dom Militärangehörige einen Soldatengottesdienst mit Bischof Stephan Ackermann. Um 13.30 Uhr gibt das Heeresmusikkorps 2 (Kassel) ein Platzkonzert auf dem Domfreihof. Der "Tag der Goldhochzeitspaare" am Freitag übertrifft laut Tonner alle Erwartungen: "Es haben sich 600 Jubelpaare angemeldet." Auf der Rangliste der teilnehmerstärksten Zielgruppen ganz oben stehen auch die 1500 Kommunionkinder, die am Samstag erwartet werden.

Das Finale der 13. Auflage der Heilig-Rock-Tage seit 1997 beginnt mit der Domnacht am Samstag. Wie in Trier sind dann auch die Bischofskirchen in Metz, Lüttich, Reims und erstmals auch in der bolivianischen Partnerdiözese Sucre bis morgens geöffnet. Im illuminierten Trierer Dom stehen unter anderem ein Chorkonzert, eine Mitternachtsmesse und eine Auferstehungsfeier (6 Uhr) auf dem Programm. In der Abschlussvesper am Sonntag um 18 Uhr im Dom verkündet Bischof Ackermann das Leitwort der Heilig-Rock-Wallfahrt vom 13. April bis 13. Mai 2012. In zwei Jahren wird erstmals nach 1996 wieder der Heilige Rock zu sehen sein.