Finger weg von Olympia!

Sport und Politik liegen sehr nahe beieinander - vor allem dann, wenn es um Olympische Spiele geht. Das größte Sportfest der Welt wurde aber schon viel zu oft zu politischen Zwecken missbraucht, als dass man anno 2008 die Spiele von Peking boykottieren sollte.

Olympia ist in erster Linie immer noch Sport - und kein politisches Druckmittel. Man muss China angesichts der Menschenrechtsverletzungen von Tibet kritisieren, aber wirtschaftliche Maßnahmen treffen die Chinesen viel eher als ein Boykott. Wenn man mit der handfesten Aussetzung von finanzieller Unterstützung oder einem Einfuhrstopp chinesischer Produkte droht, ist der Sache mehr geholfen als durch die Symbolik der Nicht-Entsendung von Sportlern. Was würde ein Olympia-Boykott bewirken? Ist die Sowjetunion 1980 aus Afghanistan abgerückt, nachdem die westliche Welt nicht bei Olympia in Moskau antrat? Was konnten die Sportler aus dem Warschauer Pakt dafür, dass aus Revanche der Ostblock 1984 keine Athleten nach Los Angeles entsandte? Die Olympischen Spiele sind das höchste Gut des internationalen Sports - und deswegen sind die eindeutigen Bekenntnisse des Deutschen Olympischen Sportbunds und des IOC gegen einen Boykott der Spiele von Peking ein richtiges Zeichen. Daneben müssen Politik und Diplomatie ihre eigenen Wege gehen, um das Problem Tibet zu lösen. b.pazen@volksfreund.deMeinung Finger weg von Olympia! Sport und Politik liegen sehr nahe beieinander - vor allem dann, wenn es um Olympische Spiele geht. Das größte Sportfest der Welt wurde aber schon viel zu oft zu politischen Zwecken missbraucht, als dass man anno 2008 die Spiele von Peking boykottieren sollte. Olympia ist in erster Linie immer noch Sport - und kein politisches Druckmittel. Man muss China angesichts der Menschenrechtsverletzungen von Tibet kritisieren, aber wirtschaftliche Maßnahmen treffen die Chinesen viel eher als ein Boykott. Wenn man mit der handfesten Aussetzung von finanzieller Unterstützung oder einem Einfuhrstopp chinesischer Produkte droht, ist der Sache mehr geholfen als durch die Symbolik der Nicht-Entsendung von Sportlern. Was würde ein Olympia-Boykott bewirken? Ist die Sowjetunion 1980 aus Afghanistan abgerückt, nachdem die westliche Welt nicht bei Olympia in Moskau antrat? Was konnten die Sportler aus dem Warschauer Pakt dafür, dass aus Revanche der Ostblock 1984 keine Athleten nach Los Angeles entsandte? Die Olympischen Spiele sind das höchste Gut des internationalen Sports - und deswegen sind die eindeutigen Bekenntnisse des Deutschen Olympischen Sportbunds und des IOC gegen einen Boykott der Spiele von Peking ein richtiges Zeichen. Daneben müssen Politik und Diplomatie ihre eigenen Wege gehen, um das Problem Tibet zu lösen. b.pazen@volksfreund.de

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