Flagge zeigen

Keine Frage: Kriegsentscheidend wird es nicht sein, ob die CDU bei der Landtagswahl 2006 mit einer einheitlichen Landesliste oder vier verschiedenen Bezirkslisten antritt. Doch es macht Sinn, sich in einem überschaubaren Land mit der Mannschaft überall auf dem Wahlzettel zu präsentieren, die in den Landtag einziehen will.

Selbst wenn auch der regional verankerten Liste Positives abzugewinnen ist. SPD und Grüne haben den mühsamen Weg bereits geschafft, FDP-Chef Brüderle wollte am liebsten, er hätte es bei all den Anläufe auch schon gepackt, und die CDU-Spitze blickt voller Ungewissheit auf die nächste Woche. Doch dabei geht es nicht nur um Listen und Kandidaten. Für Parteichef Christoph Böhr könnte die Abstimmung zum Signal werden, wie geschlossen die Partei hinter ihm steht. Eben dies lässt ihn zurückschrecken, aus der Frage eine Machtprobe werden zu lassen, egal wie viel ihm an der Landesliste liegt. Noch ist dem Beck-Herausforderer die Häme der Genossen von der letzten Wahl im Ohr, als diese unkten, die CDU trete gleich mit vier regional unterschiedlichen Spitzenkandidaten an.Die Landesliste wird über kurz oder lang auch bei der CDU Einzug halten. Gut möglich allerdings, dass es nach der gerade überstandenen heftigen Auseinandersetzung um den Spitzenkandidaten diesmal noch zu früh ist, um als Landes-Partei eindeutig Flagge zu zeigen. j.winkler@volksfreund.de

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