Fragen zur Moselbrücke geklärt: Der Baustopp ist abgewendet
Ürzig · Die Arbeiten am größten deutschen Brückenprojekt gehen planmäßig weiter. Denn die offenen Fragen zur Statik des Hochmoselübergangs sind laut Innenministerium inzwischen geklärt. 2016 soll das Bauwerk fertig sein.
Ürzig. Die einen haben gefürchtet, es könnte zu einem Stillstand kommen. Die Grünen hingegen haben ihn gefordert, da wichtige Unterlagen fehlten. Doch ist ein Baustopp am umstrittenen Großprojekt Hochmoselübergang inzwischen nicht mehr in Sicht.
Denn die offenen Fragen zur Statik der geplanten 1,7 Kilometer langen und 160 Meter hohen Brücke sind dem rheinland-pfälzischen Innenministerium zufolge inzwischen in einer technischen Besprechung geklärt worden. Als Erklärung für die Verzögerung heißt es: "Die Ausführungsstatik für eine Brücke dieser Größe ist aufgrund der komplexen Zusammenhänge zeitlich anspruchsvoll." Zum weiteren Prozedere erklärt das Ministerium: Zunächst sollen die Pfeiler nach und nach hergestellt werden. Wie ursprünglich geplant, werde mit den Bohrpfählen - der Gründung der Pfeiler - in der zweiten Jahreshälfte begonnen. Derzeit gehen die Verantwortlichen davon aus, dass das größte Brückenprojekt Deutschlands planmäßig 2016 abgeschlossen wird. Gleichwohl sei nicht auszuschließen, dass es sich verzögert. "Wer jemals ein Einfamilienhaus gebaut hat, weiß, dass es selbst bei einer solch kleinen Maßnahme zu Verzögerungen kommen kann", sagt Ministeriumssprecher Christoph Gehring.
Sollte die Brücke teurer werden als geplant, müsste nach Aussage der Landes-Grünen der Bund die Mehrkosten tragen. "Vom Koalitionsvertrag wird nicht abgerückt", sagt Grünen-Chefin Britta Steck. Nach Auskunft der grünen Landtagsabgeordneten Jutta Blatzheim-Roegler hat sich diese Woche eine Arbeitsgruppe gebildet, die untersuchen soll, welche hydrologischen Folgen der Bau haben könnte und was dies für Winzer bedeutet.