Frauen, drückt die Daumen!

Was wurde geschimpft, als Parteien die Frauenquote einführten! Wann immer eine Politikerin unangenehm auffiel, hieß es abwertend "Quotenfrau", während man über die vielen männlichen Nieten hinwegsah.

Und was geschah? Der Anteil von Frauen in der Politik stieg und stieg. Die Quote ermutigte nicht nur die Frauen - sie erhöhte auch die Wertschätzung der Männer für ihre Kolleginnen. Mit der Zeit setzte sich das neue Bewusstsein sogar bei den quotenfreien Konservativen durch. Nun schickt sich die Quoten-Idee aus der Politik an, in der Wirtschaft Karriere zu machen - und berufstätige Frauen sollten ihr die Daumen drücken. Warum? Nun, niemand sieht gern seine Domäne fallen. In bewährter Herren-Runde unter sich bleiben zu wollen und neue Stile abzulehnen, ist der Psychologie geschuldet. Erschwerend hinzu kommt, dass es viele Frauen gibt, vor deren Können der eine oder andere Mann zu Recht Angst hat. Weil genau diese Männer-Zirkel meist die Etagen beherrschen, werden sich Frauen aus eigener Kraft so schnell nicht auf breiter Front durchsetzen können. Eine gesetzliche Vorgabe würde auch die Familienfreundlichkeit fördern: Wenn endlich auch Mütter in Chefsesseln säßen, wäre die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Nu Realität.i.kreutz@volksfreund

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