Fühlen, sehen, kippen: So sicher ist der neue 50-Euro-Schein

Trier · Startschuss für große Umtauschaktion: Von Dienstag an bringt die Deutsche Bundesbank 5,4 Milliarden Banknoten in Umlauf. Der neue Schein soll wesentlich fälschungssicherer sein.

Rund 20 Milliarden Euro-Geldscheine mit einem Wert von 1,1 Billionen Euro sind in Europa im Umlauf. Der 50-Euro-Schein ist dabei 9,2 Milliarden mal vertreten. Doch die Stunden des alten Scheins sind gezählt. Von Dienstag an werden die Banknoten ausgetauscht. "In einer ersten Phase geben wir 5,4 Milliarden Stück aus", sagt Michael Schiff, Leiter der Abteilung Stab des Präsidenten von der Hauptverwaltung der Bundesbank im Bereich Rheinland-Pfalz/Saarland. Der gebürtige Trierer hat mit seinem Team alles getan, damit die Neuverteilung reibungslos laufen wird. Die Scheine sollen von der Bundesbank an Banken und Sparkassen verteilt und dann über Geldautomaten, Bankschalter und Ladenkassen unter die Verbraucher gebracht werden. Alte Scheine werden aus dem Verkehr gezogen.

Probleme, wie etwa 2013 bei der Einführung des neuen 5-Euro-Scheins, wird es nach Einschätzung von Schiff nicht geben. Der neue 5er wurde von einigen Kassenautomaten oder Fahrkartenautomaten nicht erkannt. Der 50er wird dagegen nur von wenigen Automaten akzeptiert.

Zudem sind die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank gut vorbereitet. "Bereits mit der Einführung der 10- und 20-Euro-Scheine haben wir die Test- und Infoverfahren deutlich intensiviert", sagt Schiff. Im Vorfeld wurden die "professionellen Verteilstellen" informiert, konnten sich die neuen Scheine ausleihen und sich auf ein Software-Update ihrer Automaten vorbereiten.

Die neuen Geldscheine sollen es künftig Verbrechern immer schwerer machen, Falschgeld herzustellen. "Für den Kunden sicherer, für die Fälscher schwieriger", erklärt der Experte. Mit dem Dreier-Schritt "sehen, fühlen kippen", können Verbraucher leicht die Echtheit überprüfen.

Die neuen Merkmale sind auffällig: Ein Porträtfenster, das durchsichtig wird, wenn man den Schein gegen das Licht hält. Dann wird ein Bildnis der griechischen Mythengestalt Europa sichtbar, der Namensgeberin der neuen Banknoten-Serie: "Europa-Serie". Zudem ändert der als glänzende Zahl aufgedruckte Wert "Fünfzig" auf der Vorderseite beim Kippen des Scheins die Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau.

Motive und Grundfarbe der Banknote bleiben gleich: Der Fünfziger behält seine Mischung aus Orange und Braun. Die EZB setzt darauf, dass damit die Banknote nicht mehr so oft gefälscht wird. Bisher war der Geldschein "Fälschers Liebling": Von den 82.150 gefälschten Scheinen, die 2016 in Deutschland aufgetaucht sind, waren 61 Prozent "falsche Fuffziger".Euro-Scheine der zweiten Generation

In den vergangenen Jahren hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Geldnoten runderneuert. Nach dem 5-, 10- und 20-Euro-Schein ist nun der 50er dran. Bis Ende 2018 soll es eine neue Version des 100- und 200-Euro-Scheins geben, die Ausgabe des 500ers wird im nächsten Jahr eingestellt.

Von falschen 300ern und dem sicheren Fuffi

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