Für den Ernstfall gerüstet

Die Bilder aus der Türkei gehen einem nach: Auf der einen Seite in Tränen aufgelöste Eltern, die ihren an Vogelgrippe gestorbenen Kindern nachtrauern und auf der anderen Seite Hühner, die lebendig verscharrt werden.

Der Ausbruch der Tierseuche am Bosporus sorgt für Unruhe auch in Deutschland - mal wieder. Sobald irgendwo auf der Welt ein Mensch an dem H5N1-Virus stirbt oder an einem Baggersee ein toter Vogel gefunden wird, bricht kollektive Panik aus. Doch dazu besteht kein Grund. Es handelt sich trotz der vier Toten in der Türkei immer noch um eine reine Tierkrankheit. Seit dem ersten Auftreten des Virus vor zwei Jahren sind weltweit knapp 80 Menschen daran gestorben und das nur, weil sie auf engstem Raum und unter erbärmlichen hygienischen Zuständen mit dem infizierten Vieh zusammenlebten. Noch gibt es trotz fast täglich neuer Schreckensmeldungen keine Anzeichen, dass der Virus mutiert ist und von Mensch zu Mensch übertragen wird. Erst dann besteht die Gefahr einer weltweiten Grippe-Pandemie. Ob und wann es so weit kommt, kann niemand sagen. Darauf bereiten sich die Verantwortlichen derzeit vor: Impfmittel werden eingelagert, Ärzte geschult, Notfallpläne erarbeitet. Auch Rheinland-Pfalz ist mittlerweile für den nicht ganz auszuschliessenden Fall der Fälle gerüstet und gibt dafür Millionen aus. Mit der Eröffnung der Isolierstation im Trierer Brüderkrankenhaus ist ein weiterer Schritt zum Schutz der Bevölkerung getan. Das ist beruhigend. b.wientjes@volksfreund.de

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