Gefährliche Spielwiese

Das Internet ist zur Spielwiese für Betrüger geworden. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, und dennoch muss das Tempo, in dem die Betrügereien über das weltweite Netz zunehmen, erschrecken. Wer Geschäfte mit Unbekannten über E-Mails abwickelt, sollte wissen, auf was er sich einlässt, könnte die einfachste Folgerung aus der nicht risikolosen Schnäppchenjagd per Computer sein.

Doch so kurz zu denken, ist falsch gedacht. Inzwischen sammelt sich im Netz so viel kriminelle Energie, dass bei den Strafverfolgern die Alarmglocken klingeln, denn fast alle Gaunereien, die es im normalen Leben gibt, finden sich auch im Internet wieder. So gesehen kann man es nicht beim Hinweis auf vermeintliche Dummheit oder kalkuliertes Risiko belassen. Mit getürkten Rechnungen oder Nachrichten kämpft auch so mancher Profi im Netz. Der massive Anstieg der Computerkriminalität zeigt, dass dieser bisher bei der Polizei eher als Randgebiet betrachtete Bereich enorm an Bedeutung gewinnen muss - nicht zuletzt auf internationaler Ebene - will man im Kampf gegen die Verbrecher nicht auf verlorenem Posten stehen. Eine positive Entwicklung zeigt die Kriminalitätsstatistik mit dem Rückgang der Gewaltdelikte. Dies kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach jahrelangen, teils gewaltigen Sprüngen die Quoten in diesem Bereich immer noch hoch sind, selbst wenn Rheinland-Pfalz nicht als Hort von Kriminellen gilt. Die sinkenden Zahlen bei Straßenkriminalität oder Wohnungseinbruch, bei denen sich jeder gleich als mögliches Opfer sieht, könnten einen Beitrag dazu leisten, dass vermeintlich gefühlte Bedrohung und tatsächliche Sicherheitslage wieder näher zusammenrücken. j.winkler@volksfreund.de

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