Gegen die Männer

Eine gut funktionierende Partnerschaft dürfte sich kaum daran stören, was politische Regelungswut demnächst ins Gesetzblatt bringen will. Allein, das Zusammenleben von Frau und Mann plus Kind(ern) folgt leider nicht immer dem harmonischen Prinzip.

Manchmal ist es ein Seitensprung oder ein zufällig aufgedecktes Verhältnis, das den Partner an seiner Vaterschaft zweifeln lässt. Und spätestens an dieser Stelle beginnt das Problem. Justizministerin Brigitte Zypries möchte heimliche Vaterschaftstests im Bedarfsfall sogar mit Gefängnis ahnden, weil es sich dabei um einen "schweren Eingriff in die Intimsphäre" handele. Nun, zunächst einmal ist es das gute Recht aller Väter, sich darüber Klarheit zu verschaffen, ob sie der Erzeuger ihres Kindes sind oder nicht. Dafür hat die deutsche Justiz jedoch hohe Hürden aufgebaut. Gibt die Frau keine Einwilligung zum Test, kann es Monate dauern, bis der Richter zu einem Urteil kommt. Kein Wunder also, dass Väter nicht selten den versteckten, aber sehr viel schnelleren Weg suchen, um sich Gewissheit zu verschaffen. Anstatt nun juristische Schranken einzureißen, um heimliche Vaterschaftstests vom Ruch der Illegalität zu befreien, schreckt Frau Zypries nicht vor einer Kriminalisierung zurück. Das mögen frauenbewegte Zeitgenossinnen verstehen, Männer jedenfalls nicht. Zumal die offizielle Anfechtung der Vaterschaft für mehr Unruhe und Misstrauen sorgen kann als eine heimlich gewonnene Erkenntnis. Dass sich ein Gesetz wider den Mann relativ problemlos umgehen lässt, weil solche Tests in vielen europäischen Nachbarländern erlaubt sind, macht den Vorstoß von Zypries vollends absurd. nachrichten.red@volksfreund.de

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