Geisterfahrer-Unfall mit drei Toten bei Rüsselsheim: Verursacher war betrunken - über drei Promille

Rüsselsheim/Darmstadt · Ein Fahrer fährt in falscher Richtung auf die Autobahn. Am Ende gibt es Tote und Verletzte. Jetzt kommt heraus: Dabei war jede Menge Alkohol im Spiel.

Der Verursacher des Geisterfahrer-Unfalls bei Rüsselsheim mit Toten und Verletzen ist mit 3,09 Promille stark betrunken gewesen. Dies teilte die Polizei in Darmstadt am Mittwoch mit.

Der Alkoholgehalt bewege sich „deutlich im Bereich der Fahruntüchtigkeit“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Gegen den 34-jährigen Verursacher werde wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt. In beiden Fällen sei mit einem Strafrahmen zwischen Geldstrafen und fünf Jahren Haft zu rechnen. Laut Polizei waren in dem Kleinlastwagen Bierdosen entdeckt und bei dem Fahrer Alkoholgeruch festgestellt worden. Mit einem Abschluss der Ermittlungen zu dem Unfallhergang sei in etwa einem Monat zu rechnen, sagte die Staatsanwaltschaft.

Der Unfall hatte sich am Samstagabend auf der Autobahn 67 ereignet. Es gab drei Tote sowie vier Leichtverletzte. Der 34-Jährige aus Polen wurde schwer verletzt. Er war in verkehrter Richtung auf die Autobahn aufgefahren. Der Kleinlastwagen krachte in zwei Autos. In dem einen kamen drei Menschen aus den Niederlanden ums Leben. Die Zeitung „Twentse Courant“ hatte unter Verweis auf die niederländische Polizei berichtet, es handele sich um Vater, Mutter und Tochter. In dem zweiten erlitten vier Frauen leichte Verletzungen. Sie stammen laut Polizei aus dem Kreis Groß-Gerau.

Der Geisterfahrer liegt weiter im Krankenhaus und konnte noch nicht vernommen werden. Wann dies erfolgen könnte, ist laut Polizei noch nicht abzuschätzen. Zum Ablauf des Unfalls war zunächst vermutet worden, dass der Fahrer wegen eines Staus vor ihm auf der Autobahn gewendet habe und somit in die falsche Richtung gefahren war. Dann ergaben Zeugenaussagen, der Unfallverursacher habe auf einem Zubringer zur A67 Richtung Norden zunächst angehalten, dadurch habe sich hinter ihm ein Stau gebildet. Ein Verkehrsteilnehmer sei ausgestiegen und zu ihm gelaufen. Dann sei der 34-Jährige weitergefahren und in verkehrter Richtung auf die Autobahn gebogen.

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