"Genau wie beim guten, alten VW"

TRIER. Was bringt die Umstrukturierung der Studiengänge für Studenten und Wirtschaft? Darüber hat der TV mit FH-Präsident Bert Hofmann gesprochen.

Welche Vorteile haben Studenten, die sich an der FH Trier für die neuen Studiengänge einschreiben? HOFMANN: Die Studierenden erhalten eine zukunftsorientierte, kompakte Ausbildung von ausreichender fachlicher Tiefe und großer Breite und im Regelfall bereits nach drei Jahren einen international anerkannten Abschluss. Das Angebot von Master-Studiengängen erlaubt eine zusätzliche Vertiefung. Wie wird der Arbeitsmarkt von der Praxis-Orientierung profitieren? HOFMANN: Die neuen Absolventen werden intensiver als bisher interdisziplinär geschult sein. Offen für stetige Weiterbildung und lebenslanges Lernen, werden sie wissenschaftliche Erkenntnisse und anwendungsorientierte Ausbildung noch schneller in Innovationen und neue wettbewerbsfähige Produkte umsetzten können. Inwiefern hat die Wirtschaft Einfluss auf die Umgestaltung genommen? HOFMANN: Bei unserem Angebot ist der Anwendungsbezug zentral. Daher ist es selbstverständlich, dass wir die Vorschläge und Erwartungen des Arbeitsmarkts über Kammern, Verbände und interdisziplinäre Workshops stark einbinden. Entfernt sich die Hochschule durch die starke Praxisorientierung nicht zu sehr von Wissenschaft und Forschung? HOFMANN: Wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschung sind Voraussetzungen für Gestaltung und Herstellung international wettbewerbsfähiger Produkte und Verfahren. Der Erfolg der FH belegt, dass Wissenschaftlichkeit und Praxisbezug keine Gegensätze sind, sondern sich ergänzende, notwendige Bestandteile einer modernen Hochschulausbildung. Ein deutscher Diplom-Titel war im Ausland immer sehr anerkannt. Vergibt sich Deutschland da nicht einen Wettbewerbsvorteil?HOFMANN: Der Diplom-Titel war zwar bewährt, aber eben nicht überall auf der Welt auch so anerkannt, wie er es verdient hätte. Weder bei den alten noch bei den neuen Abschlüssen gab und gibt es eine automatische Anerkennung. Jeder Personalverantwortliche prüft die Qualität eines Abschlusses durch Wertung weiterer Unterlagen. Wir haben also nicht leichtfertig Bewährtes aufgeben, sondern unser Studienangebot so verbessert, dass es rascher und intensiver zum Erfolg führt. Auch der gute alte Volkswagen könnte heute nicht mehr im Wettbewerb bestehen! Die Fragen stellte TV-Redakteurin Christiane Wolff.

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