Gewitterserie nähert sich dem Ende - Aufräumarbeiten in Bayern

Triftern · Um das Hochwassergebiet in Niederbayern vom Schlamm zu befreien, sind sogar Wasserwerfer im Einsatz. Die Schäden gehen in die Milliarden. Bis Donnerstag ist in Deutschland mit weiteren Gewittern zu rechnen.

Mit Wasserwerfern sollen die überspülten Straßen im Hochwassergebiet in Niederbayern vom Schlamm befreit werden. In der besonders schlimm betroffenen Gemeinde Triftern werde Wasser mit Hochdruck auf die Straßen gespritzt, teilte das Landratsamt am Dienstag mit. Auch in Simbach am Inn sei der Einsatz von Wasserwerfern geplant. Die Fahrzeuge werden normalerweise von der Polizei bei Demonstrationen eingesetzt. Weitere heftige Gewitter in Deutschland sind in den nächsten Tagen möglich, doch ein Ende der Serie ist in Sicht, prognostizieren Meteorologen.

Die Aufräumarbeiten in Niederbayern gingen unvermindert weiter, sagte Behördensprecher Robert Kubitschek. Seit Montag beteiligen sich auch an die 120 Bundeswehrsoldaten daran. Das Hochwasser am vergangenen Mittwoch kostete sieben Menschen das Leben und verursachte Schäden in Milliardenhöhe.

Die ersten besonders einsturzgefährdeten Gebäude in der Region wurden bereits abgerissen. Dies sei aus Sicherheitsgründen erforderlich, begründete Kubitschek den Abbruch. In Simbach am Inn solle sobald wie möglich eine zum Schulzentrum führende, zerstörte Brücke am Ortseingang durch ein Provisorium ersetzt werden.

Finanzielle Hilfen für die Flutopfer standen auf der Tagesordnung des bayerischen Kabinetts am Dienstag in München. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte bei einem Besuch in Simbach am Wochenende angekündigt, dass die Finanzhilfen ähnlich ausfallen sollen wie beim Donau-Hochwasser 2013.

Damals hatte es beispielsweise für Hausrats-Schäden 5000 Euro pro Haushalt gegeben. War Versicherungsschutz möglich, aber nicht vorhanden, betrug der Zuschuss bis zu 2500 Euro. In Härtefällen wurde mehr gezahlt.

Am Montagabend hatte ein weiteres Unwetter in Nürnberg erheblichen Schaden angerichtet. Dutzende Keller und Wohnungen standen unter Wasser. Ein Blitzeinschlag setzte einen Dachstuhl in Brand, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch in Bremen und im Rheinland waren am Montagabend einige Straßen und Keller überflutet.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet, dass die Gewitterserie mit Unwettern und Hagel in den nächsten Tagen zu Ende geht. Noch bis Donnerstag müsse mit heftigen Unwettern gerechnet werden, das Wochenende werde deutlich kühler mit Regen, sagte Meteorologe Sebastian Schappert. „Nach den Modellrechnungen steht uns am Freitag endlich mal wieder ein weitgehend gewitterfreier Tag ins Haus.“ Seit dem 27. Mai habe der DWD täglich Unwetterwarnungen herausgegeben.

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