Gewonnen und verloren

Die Ärzte an kommunalen Kliniken haben gewonnen und trotzdem verloren. Sie bekommen mehr Geld. Das ist überfällig, denn im Verhältnis zu ihrer langen Ausbildung und großen Verantwortung sind Krankenhaus-Ärzte unterbezahlt.

Daher sollten die Arbeitergeber nun nicht so tun, als ob höhere Gehälter unbezahlbar seien und gleich mit der Keule Qualitätseinbußen und Stellenabbau drohen. Das ist unredlich. Verloren haben die Mediziner, weil sich nichts an ihren Arbeitsbedingungen - unbezahlte Überstunden, pausenlose Bereitschaftdienste, überlange Arbeitszeiten - ändern wird. Im Gegenteil: Sie müssen mehr arbeiten. Daher muss die Frage erlaubt sein, ob dieses Minimalergebnis die Länge des Streiks rechtfertigt. Von vorneherein stand fest: Mehr als das nun Erreichte war nicht drin. Der Streik war ein reines Muskelspiel der Ärztegewerkschaft Marburger Bund und ihres streitbaren Chefs Montgomery. b.wientjes@volksfreund.de

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