Glück im Unglück und ein Heiliger als Schutzpatron

Auch in der etwa 100 Kilometer nördlich des Epizentrums gelegenen Trierer Partnerstadt Ascoli Piceno bebte in der Nacht zum Montag die Erde. Die rund 50 000 Bewohner hatten Glück im Unglück: Sie kamen - nicht zum ersten Mal - mit dem Schrecken davon. Kein Zufall, meinen gläubige Katholiken.

Trier/Ascoli Piceno. (sey) "Die Menschen sind gegen 3.30 Uhr aufgewacht, weil plötzlich alles gewackelt hat. Es herrschte helle Aufregung, viele sind aus Angst vor einstürzenden Gebäuden auf die Straße gelaufen." Als Ruth Gürke-Mereien am Montagmorgen vom Erdbeben in den Abruzzen erfuhr, rief die Referentin für Städtepartnerschaften im Trie rer Rathaus direkt in Ascoli Piceno an, erkundigte sich besorgt nach der Lage vor Ort. Die gute Nachricht aus der Partnerstadt: "Wir haben mal wieder Glück im Unglück gehabt: Es gibt keine Verletzten oder gar Tote."

Etwa alle zehn Jahre gibt es in Mittel-Italien ein Erdbeben der Stärke sechs und mehr. Auch beim letzten starken Beben vor zwölf Jahren hätten sich in Ascoli Piceno die Schäden in Grenzen gehalten, sagt Ruth Gürke-Mereien. "Vielleicht liegt es ja daran, dass die Stadt auf Felsen gebaut ist." Gläubige Katholiken dürften allerdings auch auf den heiligen Emidius als Stadtpatron verweisen, der Ascoli Piceno mal wieder vor Schlimmerem bewahrt habe. Der erste Bischof Ascolis wird dort auch als Schutzpatron vor Erdbeben verehrt; die Kathedrale ist nach dem Heiligen benannt. Besonders interessant: Emidius soll 273 in Trier geboren worden sein; erst nach seiner Bekehrung ging er nach Italien.

Auf den auch im Bistum Trier verehrten Heiligen (Gedenktag: 5. August) geht übrigens auch die vor 51 Jahren begründete Städtepartnerschaft zwischen Ascoli Piceno und Trier zurück.

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