"Gouvernator" Arnold?

Hasta la vista, Baby! Mit diesem in den "Terminator"-Filmen bewährten Abschiedsgruß an seine besiegten Widersacher möchte nun Arnold Schwarzenegger doch - allen zuvor kolportierten Absagen zum Trotz - als Republikaner den demokratischen Gouverneur von Kalifornien im Amt beerben.

Über die politischen Qualifikationen der "steirischen Eiche" lässt sich nur spekulieren, denn allzu zahlreiche Hinweise finden sich im bisherigen Lebenslauf des Hollywoodstars dazu nicht - es sei denn, man nimmt Durchschlagskraft als den wichtigsten Charakterzug eines Volksvertreters. Da das politische Tagesgeschäft jedoch fast immer mehr Geistes- als Muskelkraft erfordert, ist es für ein Urteil gewiss noch zu früh, ob der Kandidat die richtige Wahl getroffen hat. Zwar sind Politiker manchmal im Blick der Bürger Barbaren, doch ob "Conan, der Barbar" die Transformation vom Terminator zum "Gouvernator" schafft? Er habe "Visionen", sagt Schwarzenegger. Viel mehr aber nicht. Eines steht jedoch bereits fest: Die Trivialisierung der US-Politik und die Bedeutung von öffentlichkeitswirksamenGesten dürften während seiner Kandidatur bis zum Wahltag am 7. Oktober einen neuen Höhepunkt erleben - zumal Schwarzeneggers Vorbild der frühere Wildwest-Filmstar und Ex-Präsident Ronald Reagan ist. Bezeichnend war, dass der Ex-Bodybuilder und Besitzer eines Boeing-Jumbojets seine Polit-Ambitionen ausgerechnet in der Spätabend-Fernsehsendung des Unterhaltungskünstlers Jay Leno offenbarte. Hollywood stand bereits Pate, als George W. Bush - als forscher Kampfflieger verkleidet - am 1. Mai vollmundig auf einem Flugzeugträger das Ende der Kriegshandlungen im Irak verkündete. Wie will Schwarzenegger eine derartige Polit-Show im Stile des "Top Gun"-Films eigentlich noch übertrumpfen? nachrichten.red@volksfreund.de

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