Grenzfreiheit bringt Arbeitsplätze

Für Millionen Deutsche hat die sogenannte Schengen-Zone vor allem mehr Freizügigkeit gebracht - unkompliziertes Reisen, Shopping-Touren auf der anderen Seite oder einfach einen stressfreieren Urlaub im Ausland.

In der Großregion hat das Schengen-Abkommen aber auch maßgeblichen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung.

Getragen wird diese positive Entwicklung von dem gelungenen Strukturwandel im Großherzogtum. In Luxemburg arbeiten knapp 150 000 Grenzgänger aus den Nachbarregionen. Sie machen etwa 40 Prozent der in Luxemburg insgesamt beschäftigten 335 700 Arbeitnehmer aus. 52 Prozent der Grenzpendler kommen aus Lothringen, 27 Prozent aus den belgischen Provinzen und 21 Prozent aus den angrenzenden deutschen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Saarland. Allein aus der Region Trier haben rund 26 000 Menschen ihren Job in Luxemburg gefunden.

Die wichtigsten Branchen sind dabei der Bankensektor und der Bau- und Ausbausektor mit jeweils 6000 Pendlern. Zahlen über die Pendlerentwicklung liegen den Statistischen Ämtern nicht vor. Doch um eine Einschätzung der wirtschaftlichen Dynamik Luxemburgs zu bekommen, reicht ein Blick auf die Bevölkerungsentwicklung. 1985 lebten im Großherzogtum 360 000 Menschen, heute zählt Luxemburg 502 000 Einwohner.

Ein Gewinner des Schengen-Abkommens ist zweifellos Luxemburg und in seinem Schatten die Region Trier. Zudem arbeitet jedes vierte regionale Handwerksunternehmen häufiger beim Nachbarn. Sie bringen etwa einen Umsatz von 600 Millionen Euro im Jahr und sichern hier etwa 8000 Jobs. Nach einer Studie wird die positiv Entwicklung noch andauern. Danach könnte das Großherzogtum bis 2030 sogar Arbeit für 250 000 Pendler haben - Schengen sei Dank.

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