Großbaustelle wegen Öl-Unfalls

TRIER/MEHRING. Ein riesiger Aufwand war gestern erforderlich, um nach dem Lkw-Unfall am "Mehringer Berg" die Folgen von 5000 Litern ausgelaufenen Dieselöls zu beseitigen. Doch nach Einschätzung der Behörden hätte es noch schlimmer kommen können.

 Feuerwehrleute üben den Umgang mit Gefahrstoffen: Gefährliche Fracht ist tagtäglich tausendfach auf Deutschlands Straßen unterwegs.Foto: Ludwig Hoff

Feuerwehrleute üben den Umgang mit Gefahrstoffen: Gefährliche Fracht ist tagtäglich tausendfach auf Deutschlands Straßen unterwegs.Foto: Ludwig Hoff

Kurznach 3 Uhr schleppte sich der schwer beladene Tanklastzug auf derA 1 bei Mehring (Kreis Trier-Saarburg) die Steigung des sogenannten Mehringer Bergs in Richtung Saarbrücken hinauf.Plötzlich näherte sich von hinten mit wesentlich höherem Tempoein Sattelschlepper und raste mit Wucht in den Anhänger desTankzuges. Der Tankanhänger legte sich quer auf die dreispurigeFahrbahn und riss auf - damit war der Weg frei tausende LiterDieselkraftstoff. Zur Unfallstelle eilten Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften, der Gefahrstoffzug aus Trier sowie Rettungskräfte von DRK und Malteser Hilfsdienst. Der Fahrer des aufgefahrenen Sattelzuges wurde mit schweren Verletzungen aus dem total demolierten Führerhaus geborgen.

Insgesamt waren rund 5000 Liter Öl aus dem Leck ausgetreten und in die Böschung am Fahrbahnrand gelaufen. Es gelang den Feuerwehren, etwa 800 Liter noch vor dem Versickern ins Erdreich abzufangen.

Über das weitere Vorgehen entschieden Experten des Umweltamtes der Kreisverwaltung Trier-Saarburg und der Fachbehörde für Wasserwirtschaft bei der SGD-Nord in Koblenz: Sie beorderten eine Tiefbaufirma an die Unfallstelle. Auf einer Länge von rund 120 Metern und bis zu einer Tiefe von etwa 1,20 Metern wurde dann das kontaminierte Erdreich mit dem Bagger ausgehoben. Ein Sprecher der Kreisverwaltung Trier-Saarburg gegen Mittag: "Zunächst gingen wir 300 Kubikmetern verseuchter Erde aus. Inzwischen rechnen wir mit 400 bis 450 Kubikmetern." In Containern wurde das ausgebaggerte Material zur Firma Umweltschutz SüdWest nach Morbach transportiert - dort soll es nun fachgerecht entsorgt werden.

Trotz der Erdarbeiten ließ sich nicht verhindern, dass ein Teil des Öls über die Autobahnentwässerung in den nahegelegnen Molesbach gelangte, der bei Riol in die Mosel mündet. Es konnte jedoch mit Ölsperren und Bindemitteln aufgefangen werden. Geringe Mengen könnten sich auch am Rand des Molesbachs abgelagert haben.

Bachlauf muss weiter beobachtet werden

Um nach einem Regenguss das freigeschwemmte Öl vor der Mosel aufzufangen, wurden nahe Riol mehrere Auffangstellen aufgestellt, die nun regelmäßig kontrolliert und ausgetauscht werden.

Der Landrat des Kreises Trier- Saarburg, Richard Groß am Nachmittag: "So wie es jetzt aussieht, sind wir glimpflich davon gekommen." Durch das schnelle und effektive Eingreifen der Feuerwehren und der Umweltbehörden sei jedoch ein massiver Umweltschaden verhindert worden.

Der querliegende Tankanhänger blockierte am Morgen zunächst drei Fahrspuren in Richtung Saarbrücken. Während der Bergungsarbeiten musste die Autobahn ab dem Autobahndreieck Moseltal mehrere Stunden lang voll gesperrt werden. Gegen Mittag konnte die Unfallstelle wieder einspurig passiert werden. Die Verkehrsbehinderungen hielten sich nach Angeben der Autobahnpolizei Schweich jedoch in Grenzen.

Die beim Abbaggern des Bodens entstandene Grube muss nun mit frischem Erdreich verfüllt werden. Wann diese Arbeiten abgeschlossen sein könnten, stand gestern noch nicht fest.

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