Gut gekittet

Der von der Trierer Kulturmanagerin Gisela Sauer ausgelöste Streit mit der Jüdischen Kultusgemeinde war so überflüssig wie ein Kropf. Hätte sich die Chefin des Kultur- und Kommunikationszentrums Tuchfabrik bei einem derart heiklen Thema mit ihren Vorgesetzten beraten, statt im Alleingang loszupreschen, wäre das Porzellan heil geblieben.

So aber musste am Freitag viel gekittet werden. Eine wirklich gute Figur machte dabei der bis dato nicht gerade als erfolgreicher Krisenmanager in Erscheinung getretene Trierer Kulturdezernent. Wie aus Berlin und Trier gleichermaßen verlautete, war es vor allem Ulrich Holkenbrinks rascher und umsichtiger Telefondiplomatie zu verdanken, dass sich die aufgeheizte Stimmung während des Tages merklich abkühlte. Aber auch der Tuchfabrik-Vorstand hat rasch gehandelt und die richtigen Worte gefunden. Künftig wird die Kulturmanagerin wohl an eine deutlich kürzere Leine gelegt werden. Das ist gut so und muss nicht unbedingt zu ihrem Schaden sein. Dass sich die Kulturmanagerin gestern noch einmal ausdrücklich für die eigene verbale Entgleisung entschuldigt hat, ehrt sie. Weiteres Nachkarten ist jetzt fehl am Platz. Wenn jemand am Boden liegt, tritt man nicht mehr drauf, sondern hilft ihm auf. r.seydewitz@volksfreund.de

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