Gute Besserung!

An dieser Stelle wurde der Moselland-Ausstellung schon des öfteren das Sterbeglöcklein geläutet. Denn die Stimmen zur MA wurden immer unzufriedener: zu teuer, zu unstrukturiert, zu langweilig. Viele Besucher sind aber all die Jahre trotzdem gekommen, wenn es mal weniger wurden, dann lag es angeblich an der Konjunktur oder an ungünstigen Terminen. Das kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die MA einfach überfrachtet wurde. Statt eine echte Gewerbeausstellung für die Region zu sein, gab es immer mehr fliegende Händler und Gurkenhobelverkäufer, die nichts mit dem "Moselland" zu tun hatten. Bei vielen großen Ausstellern aus der Region hieß es schon seit einigen Jahren hinter vorgehaltener Hand: "Wir wollen zwar nicht zur MA, aber wir müssen hin." Von ihnen hatte niemand Lust auf den aufwändigen und teuren Messeauftritt, aber es gehörte zum guten Ton und die Organisatoren schafften es immer wieder, bedeutende Aussteller zu überreden. In diesem Jahr sind einige der Großen fern geblieben, die Besucher auch. Das sind deutliche Symptome: Die Patientin MA krankt, Diagnose: Besucher- und Ausstellermangel. Auch wenn sie in den vergangenen Jahren mit Sonderangeboten ambulant behandelt werden konnte, die Ursachen der Krankheit wurden nicht geheilt. Statt dessen wurde an den Symptomen herumgedoktert. Jetzt soll sie erst wieder in zwei Jahren stattfinden. Das ist die Gelegenheit für einen ausgiebigen Kuraufenthalt, damit sich die Patienten erholen kann. Dann wird sie vielleicht wieder zu alter Frische zurückfinden. Mit einem neuen Konzept kann das funktionieren. Drum bleibt der MA nur zu wünschen: "Gute Besserung!". a.houben@volksfreund.de

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