Hans und Hänschen

Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht als Kind oder Jugendlicher mal aus dem Unterricht verdrückt, weil es ihm in der Schule gar zu langweilig wurde?

Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht als Kind oder Jugendlicher mal aus dem Unterricht verdrückt, weil es ihm in der Schule gar zu langweilig wurde? Um diese Fälle geht es aber nicht, wenn Kommunen wie die Stadt Trier einschreiten und gemeinnützige Arbeit verordnen. Denn zu diesem Mittel wird nur bei notorischen Schulschwänzern gegriffen. Freigeistern mag das so vorkommen wie hilfloser Aktionismus, und die Betroffenen mögen jammern – doch in diesem Punkt verdienen die vielfach gescholtenen Prinzipienreiter in den Amtsstuben höchsten Respekt. Nicht nur, dass Regeln dazu da sind, konsequent eingehalten zu werden, und es die Schulpflicht in Deutschland gebietet, jungen Menschen Wissen zu vermitteln, um sie auf das Leben vorzubereiten. In einer Zeit, in der die Arbeitslosenzahlen in die Höhe schnellen und das harte Schicksal vor allem denen droht, die wenig bis gar nichts gelernt haben, kann nicht genug Augenmerk auf die schulische Ausbildung gelegt werden. Nicht alle Mittel heiligen den Zweck. Doch auch ungewöhnliche Methoden müssen erlaubt sein, um die Disziplin zu fördern und jungen Leuten den Weg zu weisen, den sie aus eigenem Antrieb nicht finden. Außerdem dürfte es niemandem schaden, in Kindergärten oder Jugendzentren ein wenig mitzuhelfen. Wenn Schülervertreter meinen, die Arbeitseinsätze ablehnen und auf "selbstbestimmtes Lernen" pochen zu müssen, dann sei ihnen gesagt: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Und wenn Hänschen nicht lernen will, dann muss man es eben zu seinem Glück zwingen. f.giarra@volksfreund.de

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