Heiße Luft

Noch vor zwei Wochen verkündete Triers CDU-Mann in Berlin: Die Bahnstrecke Trier-Luxemburg steht im vordringlichen Bedarf, die Züge können also schon bald schneller über die Mosel rollen. Doch so trocken wie Bernhard Kaster die Tücher schon sah, sind sie nicht.

Denn zwischen dem politisch Gewollten und der Realität klafft wie immer ein tiefes Loch. Es gibt noch nicht mal einen Plan für den Strecken-Ausbau. Die Bahn hat wichtigere Baustellen als das Nadelöhr Konzer Brücke. Sie braucht Geld für die Sanierung des bestehenden Netzes. Für Neubauvorhaben an der Peripherie ist kein Spielraum. Peinlich für den Mainzer Verkehrsminister Bauckhage, der immer vollmundig verkündet hat, dass die Verbindung nach Luxemburg besser wird. Doch wie und ob das Projekt überhaupt zu realisieren ist, danach scheint er genau wie andere Politiker der Region nicht gefragt zu haben. Dabei wird der Anschluss nach Luxemburg als künftiger Fernverkehrsknotenpunkt mit Schnellbahn-Verbindung nach Frankreich immer wichtiger für die Region. Zumal der Ausbau der Strecke Saarbrücken-Mannheim wegen Geldmangels ebenfalls immer unrealistischer wird. Auch Bauckhages anderes Lieblingsprojekt, der Bahnanschluss des Flughafens Hahn, entpuppt sich immer mehr als Windei. Die Bahn findet keinen Käufer für die marode und defizitäre Strecke. Auch hier stand Bauckhage im Wort. Kleinmütig musste er bereits einen Rückzieher von den hochtrabenden Plänen machen, ab 2006 mit dem Zug zum Flugzeug zu fahren. Beide Projekte dürften damit vom Tisch sein. Viel heiße Luft um nichts also. b.wientjes@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort