Herber Rückschlag

Der jüngste Waldschadensbericht zeigt vor allem eines: Der Forst ist noch lange nicht über den Berg. Im Gegenteil. Ein Super-Sommer der Marke "heiß und trocken” genügt, um die in den letzten Jahren registrierten leichten Erholungstendenzen mit einem Schlag zunichte zu machen. Der Zustand des Waldes ist nach Jahrzehnte langer Berieselung mit saurem Regen und Stickstoffen so angegriffen und labil, das Klima-Stress und Insektenfraß gleich dramatische Folgen haben. Absolut beunruhigend ist, dass kaum vorherzusagen ist, ob solche Super-Sommer und trockene Winter künftig nicht zur Regel werden. Sicher scheint nur eines: Das Klima ändert sich und könnte damit den Baumbestand nachhaltig "umbauen”. Nur noch rund zehn Prozent der Buchen und Eichen, die bisher die wertvollen Bestände des Ökosystems Wald ausmachen, sind gesund. Zwar nehmen die Schadstoffe in der Luft ab, doch die Gesamtbelastung ist bei weitem zu hoch. Auto und Energieverbrauch bleiben die ärgsten Feinde des Baumes. Fortschritte bei einem verringerten Stickoxid-Ausstoß werden durch höheres Verkehrsaufkommen aufgefressen. Mit Energie wird dank gefallener Preise immer noch großzügig umgegangen. Daher gilt es nicht nur, auf den Durchbruch von Brennstoffzellen-Technik und regenerative Energien zu setzen. Jeder Einzelne bleibt gefordert, seinen Umgang mit Energie zu überprüfen, sei es im Haus oder als Verkehrsteilnehmer. j.winkler@volksfreund.de

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