Hering prophezeit Hahn große Zukunft

Wirtschaftsminister Hendrik Hering prophezeit dem Flughafen Hahn "eine große Zukunft". Die wichtigen Entscheidungen würden nun im Hunsrück oder in Mainz getroffen. Allerdings wolle das Land nicht ewig Mehrheitsgesellschafter bleiben.

Mainz. (fcg) Hering zeigte am Dienstag im Wirtschaftsausschuss des Landtags auf, dass es aufgrund unterschiedlicher Interessen der Fraport AG und des Landes keine andere Möglichkeit gegeben habe, als deren Anteile (65 Prozent) zu erwerben. Die Fraport sei auf positive Betriebsergebnisse aus gewesen, für das Land habe hingegen die Sicherung der Arbeitsplätze und die Stärkung des Standortes Vorrang. Laut Hering "hätte allein der Rückgang bei den Parkgebühren mehr Einnahmen gekostet, als der von der Fraport geforderte Hahn-Taler gebracht hätte". Die letztlich vom Land gestoppte Einführung einer solchen Passagiergebühr hatte den Streit ausgelöst, denn die Fluggesellschaft Ryanair hatte daraufhin mit ihrem Abzug gedroht.

Der Minister stellte klar, dass alle Parteien an der Flughafen-Kooperation mit dem Frankfurter Airport festhalten wollen. Die Fraport sei kein Vertragspartner mehr, werde aber weiterhin ihren kompetenten Sachverstand einbringen und ihr gesamtes Personal am Hahn halten.

Hering will rasch ein Wachstumskonzept vorlegen. Damit sollen Arbeitsplätze erhalten, neue geschaffen und die jährlichen Steuereinnahmen von 60 Millionen Euro gesichert werden. Auch das Betriebsergebnis soll kurz- bis mittelfristig "deutlich verbessert" werden. Bislang fliegt der Hahn aufgrund von Abschreibungen und Zinsbelastungen ein jährliches Minus von 16 Millionen Euro ein. Das Land setzt große Hoffnungen auf das Frachtgeschäft und darauf, dass aufgrund der 24-Stunden-Genehmigung verstärkt Nachtflüge auf den Hahn verlagert werden. Hering verwies darauf, dass sich die meisten Flughäfen - etwa München, Berlin und Köln - in öffentlicher Hand befänden. Mittelfristig solle aber ein strategischer Partner gewonnen werden.

Die FDP meldete Zweifel an der "euphorischen Betrachtung" des Ministers an. "Ich wage zu bezweifeln, dass der Staat alles besser kann", sagte Günther Eymael. Schuldentilgung und Investitionen könnten "nur auf Pump" finanziert werden. Deshalb könne es sich nur um eine Übergangslösung handeln. Ebenso wie Eymael verlieh auch der Wittlicher Alexander Licht (CDU) seiner Sorge Ausdruck, dass der Hahn nun dem "Monopolisten" Ryan air ausgeliefert sei.

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