Unwetter Hotlines und gegenseitige Hilfe

Trier · Mit dem Jahrhunderthochwasser sind auch Dutzende heimische Betriebe um ihre Existenz gebracht worden. Handwerker und Firmenchefs üben sich in Solidarität.

() Zu den Betroffenen der Unwetterkatastrophe in der Region Trier gehören einserseits Tausende Einwohner, aber auch Dutzende Betriebe, deren Existenz nun auf dem Spiel steht: Da sind Metzgereien betroffen, deren kompletter Warenbestand, aber auch Kühlgeräte zerstört sind, Frisörsalons, die nach einem langen Lockdown gerade erst einige Wochen wieder geöffnet haben und Schreinereien, deren gesamter Maschinenpark durch Wasser und Schlamm zerstört ist. In den Wirtschaftskammern der Region, aber auch in den Kreishandwerkerschaften laufen derzeit die Fäden zusammen, um eine erste Abschätzung über den Schaden für die heimische Wirtschaft zu geben.

„Wir versuchen mit den Obermeistern der Innungen eine Telefonkette aufzubauen, um uns einen Überblick über die Lage zu verschaffen“, sagt Axel Bettendorf, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) Trier. Doch viele Betriebe seien telefonisch noch gar nicht erreichbar und verfügten über keinen Strom.

Nun gehe es darum, den betroffenen Betrieben, schnell und unürokratisch zu helfen. Auch appeliert der HWK-Chef an Verbraucher und Kommunen, Verständnis dafür zu haben, dass Aufträge von vom Unwetter betroffenen Betrieben derzeit nicht oder nur verzuögert abgewickelt werden könnten. Gleichzeitig zeigten die Betriebe untereinander eine große Solidarität untereinander, indem sie Mitarbeiter und Maschinen anböten. Auch denken die regionalen Wirtschaftsvertreter über eine Hilfebörse nach, bei der Betriebe ihr Angebot an Hilfe und ihren Bedarf gegenseitig ausloten können. „Bei uns haben sich schon jetzt Firmen gemeldet, die ihre Bagger oder Tieflader zur Schadensbeseitigung anbieten wollen“, sagt Bettendorf.

Am Donnerstag kommender Woche ist ein Gespräch der Wirtschaftvertreter aus den betroffenen Regionen mit der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela
Schmitt geplant, um auch über finanzielle Hilfen zu sprechen.

Die am Wochenende geschalteten Hotlines der regionalen Wirtschaftskammern: HWK: 0651-207-161 (9-17 Uhr)

IHK: 0651-9777-520, 0651-9777-201 und 0651-9777-410

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