HINTERGRUND

Alle deutschen und ausländischen Lastwagen ab zwölf Tonnen Gewicht sollen in Zukunft auf deutschen Autobahnen mit einer Maut belegt werden. Durchschnittlicher Kurs: Etwa zwölf Cent pro Kilometer. Den Milliarden-Auftrag für die Entwicklung und den Betrieb des Systems erhielt im vergangenen Jahr die Firma Toll Collect, ein Zusammenschluss der Deutschen Telekom, des DaimlerChrysler-Konzerns und des französischen Autobahn-Betreibers Cofiroute. Der Start war für Anfang 2003 vorgesehen. Dann aber traten erhebliche technische Mängel bei der Satelliten-gestützten Gebührenerhebung auf. Mehrfach wurden neue Termine angesetzt und immer wieder verschoben. Auch der vierte, für November vorgesehene Termin ist bereits verstrichen. Inzwischen ist man beim Bundes-Verkehrsministerium vorsichtig geworden und rechnet nicht vor Mitte kommenden Jahres mit der Einführung der Maut. Täglicher Verlust für den Bund: geschätzte sechs Millionen Euro. Seit dem 1. Dezember muss das Konsortium täglich 250 000 Euro Strafe zahlen, ab März 2004 werden es 500 000 Euro sein. Erhoben wird die Gebühr auf drei Wegen: An Terminals (rund 3500 Stück an Grenzübergängen und Raststätten) können sich die Fahrer für die vorgesehene Strecke Tickets ziehen. Außerdem ist eine manuelle Buchung per Internet möglich oder, automatisch, über Satellit - sobald diese Technik die Anforderungen erfüllt. "Wir arbeiten Tag und Nacht daran", sagt ein Toll-Collect-Sprecher auf TV- Anfrage . Das Geld, das über die Zahlungen in die Bundeskasse fließen wird, ist per "Autobahnmautgesetz" zweckgebunden und soll in die Verkehrs-Infrastruktur investiert werden. (fpl)

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