HINTERGRUND

Spiele-Sucht: Anzeichen und Hilfe Die Weltgesundheitsorganisation nennt sechs Kriterien, die erkennen lassen, ob eine Sucht vorliegt. Diese Kriterien beziehen sich ursprünglich auf stoffliche Drogen, die im Blutkreislauf zirkulieren, werden aber mittlerweile auch auf andere Erscheinungsformen des Suchtverhaltens angewandt.

Die Kriterien sind: unstillbares Verlangen, Kontrollverlust über Häufigkeit und Dauer, Toleranzentwicklung (immer längere Spielzeiten werden vor sich selbst als normal und sogar notwendig gerechtfertigt), Entzugserscheinungen, Vernachlässigungen von Verpflichtungen, andauerndes Suchtverhalten trotz schädlicher Folgen. Wer drei dieser sechs Symptome aufweist, gilt als abhängig. Wenn ein Spieler oder ein Freund oder Angehöriger bemerkt, dass das Computerspielen aus dem Ruder läuft und in eine Sucht abdriftet, kann er (oder sie) Hilfe in Anspruch nehmen. Die Berliner Charité bietet eine Hotline an. Unter der Nummer 030/450 529 529 erreicht man dort jeden Mittwoch zwischen 14 und 19 Uhr einen Mitarbeiter. Weitere Hilfsangebote bietet das Portal www.onlinesucht.de von Gabriele Farke. Dort werden sowohl Selbsthilfe als auch Therapie thematisiert. Den Eltern von spiel-süchtigen Jugendlichen rät die Expertin, sich mit dem Thema intensiv auseinander zu setzen, Interesse für das Spiel und die Technik zu zeigen, notfalls Spielpausen zu erzwingen ("World of Warcraft" bietet eine interne Elternkontrolle) und Alternativen in der realen Welt anzubieten. (jp)

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