"Ich bin ein Teelicht, holt mich hier raus"

HELL: Rezzo Schlauch war mal ein wirklich helles Licht. Heute ruft er vermutlich: "Ich bin ein Teelicht, holt mich hier raus!" Denn als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium verschwand der Ex-Fraktionsvorsitzende der Grünen irgendwie in der ganz tiefen Versenkung.

Jetzt wagt sich der füllige Politiker aber endlich mal wieder in die Öffentlichkeit: Er begibt sich auf das glitschige DJ-Parkett. Man höre und staune: Am 22. Januar legt Schlauch auf einer Party eines Berliner Radiosenders Platten auf. "Eine Auswahl aus Soul, Rhythm‘n‘ Blues, Rock-Klassikern und Alternative", heißt es in der großspurigen Ankündigung. Bei dieser Auswahl - Vorsicht, karnevalistischer Kalauer - sollte die Tanzgemeinde aber gehörig aufpassen, dass sie nicht auf dem Schlauch steht…HEISS: Gut geht's den Abgeordneten. Aber auch ihren Mitarbeitern. Wer nach einem langen, stressigen Arbeitstag noch etwas sportliche Entspannung sucht, hat die Möglichkeit, die schöne Sporthalle im Keller des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses zu benutzen. Oder aber die Sauna, die fast schon eine Saunalandschaft ist. Nur: Der im Sommer 2003 gebaute Schwitzkasten, der schon damals heftig in der Kritik war, wird kaum genutzt: Die Bundestagsverwaltung soll jetzt ermittelt haben, dass im Schnitt 1,5 Gäste auf dem Ofen sitzen. Wenn dem so ist, haben sich die Kosten von 25 000 Euro ja wirklich gelohnt.HABENICHTS: Die Diskussion um Nebeneinkünfte elektrisiert alle Abgeordneten. Hört man sich so um, kommen die Parlamentarier zuerst darauf zu sprechen - wie Klaus Kirschner, Gesundheitsexperte der SPD. Damit man es gleich wisse, meinte er augenzwinkernd, er bekomme nur ein Taschengeld, und zwar von seiner Frau. Und noch etwas, so Scherzkeks Kirschner: Auch seine Diäten müsse er selbstverständlich bei seinem holden Weibe abliefern. Selbstverständlich, Herr Kirschner.HONORIG: Man muss ja gar nicht irgendwelche Firmen beraten - viele Politiker schreiben Bücher und kassieren dafür ein üppiges Honorar. Guido Westerwelle zum Beispiel gehört dazu. Er habe auch einen Autorenvertrag, meinte der FDP-Chef am Dienstag. Aber keinen sonderlich hoch dotierten, wie Westerwelle freimütig einräumte. Denn seine Bücher - wen wundert‘s - würden sich längst nicht so gut verkaufen wie die rund um Diäten und Laufen, stichelte der Liberale in Richtung Joschka Fischer.HURTIG: Na so was. Das Jahr hat gerade begonnen, da flatterte den Korrespondenten schon eine nette Einladung des Mainzer Ministerpräsidenten Beck auf den Schreibtisch: Man wolle schon mal einladen zu einer Festivität, die man sich unbedingt vormerken müsse - zum Sommerfest in der Landesvertretung am 16. Juni. Ist vorgemerkt. Hagen Strauß

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