"Ich wusste gar nicht, dass Meckel so viele Bürger hat"

Meckel · 4334 Ehrenpatenschaften hatte der verstorbene Altbundespräsident Richard von Weizsäcker. Eine davon ist die über Christoph Richard Zunker aus Meckel (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Als der berühmte Patenonkel den Jungen am 27. Juni 1989 besucht, ist die halbe Eifel aus dem Häuschen.

Meckel. Es ist eines der Ereignisse, an das sich die Meckeler auch heute noch gern erinnern: Ein Kind aus ihrem Ort, der wenige Monate alte Christoph Richard Zunker und siebtes von insgesamt elf Kindern des Landwirts Johannes Zunker, wird Ehrenpatenkind des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Und der Patenonkel stattet der Familie Zunker und dem Nachwuchs am 27. Juni 1989 überraschend einen Besuch ab.
"An diesem Tag war Meckel zu klein", erinnerte sich Eugen Kirscht, damaliger Meckeler Bürgermeister schon vor einigen Jahren im TV, "von weit her sind Besucher angereist." Beim Anblick der Massen soll von Weizsäcker, der in zehn Jahren für insgesamt 4334 Kinder Ehrenpate wurde, gesagt haben: "Ich wusste gar nicht, dass Meckel so viele Bürger hat."
Das kleine Baby bekommt von dem Trubel wenig mit. Dennoch erfüllt es Christoph Richard Zunker (26) - sein Zweitname geht nicht nur auf den ehemaligen Bundespräsidenten zurück, sondern auch auf seinen zweiten Patenonkel, den Bruder seines Vaters - immer noch "mit Stolz, einen so berühmten Päter gehabt zu haben". Schließlich habe der auch die Arbeit der Eltern in der Großfamilie gewürdigt.
Sowohl die beiden Filmaufnahmen als auch Fotoalben und Erinnerungsstücke schaut sich der junge Mann und jetzige Betriebsleiter des Familienbauernhofes gelegentlich an, darüber hinaus hatte er nie eine Verbindung zu von Weizsäcker. Dafür waren Vater Johannes Zunker und der Bundespräsident eine Zeit lang Brieffreunde.
Im Eifelort bleibt der Promi-Besuch auch nach dem Tod von Weizsäckers mindestens so wichtig wie der Gewinn der Goldplakette im Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" im Jahr 1991. Denn gerade jetzt kommen die Erinnerungen in der Bevölkerung wieder hoch. "Nach dem Sonntagsgottesdienst haben mich viele Mitbürger auf meinen Ehrenpatenonkel angesprochen", sagt Zunker. "Ein schönes Zeichen."sas

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