Im Gespräch

Wir alle können es in diesen Tagen spüren: Es ist etwas in Bewegung geraten in unserem Land. Der Auslöser ist Paul Kirchhof mit seinem revolutionären Steuerreformprogramm, mag man davon auch halten was man will.

Wir alle können es in diesen Tagen spüren: Es ist etwas in Bewegung geraten in unserem Land. Der Auslöser ist Paul Kirchhof mit seinem revolutionären Steuerreformprogramm, mag man davon auch halten was man will. Mit einem Mal wird nicht mehr rückwärts gewandt oder gegenwartsbezogen gedacht und diskutiert, sondern in die Zukunft gerichtet. Es ist, als wäre eine Tür aufgestoßen worden und endlich das passiert, was Alt-Bundespräsident Roman Herzog mit seiner berühmten Ruck-Rede 1997 noch nicht geschafft hatte: mehr als ein Strohfeuer.Die Politik wird sich diesem Prozess, der in nur wenigen Tagen eine kaum für möglich gehaltene Eigendynamik entwickelt hat, ebenso wenig entziehen können wie die Medien. Warum? Die Antwort darauf hat Bundespräsident Horst Köhler bereits in seiner Antrittsrede am 1. Juli 2004 gegeben, als er sagte:

"...Herzog hat schon 1997 gesagt: ´Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.´ Er hatte Recht! Nur haben wir seitdem viel Zeit verloren. Warum bekommen wir den Ruck noch immer nicht hin? Weil wir alle noch immer darauf warten, dass er passiert! Was braucht man dafür? Man braucht Ideen, die verwirklicht werden. Jeder einzelne hat Ideen, Sie und ich. Aber wir kämpfen nicht genug um ihre Verwirklichung. Wir alle warten!"

Jetzt ist der Ruck passiert. Weiter warten geht nicht mehr. Dafür hat Kirchhof gesorgt. Und zwar unabhängig davon, wer in Zukunft in Berlin regiert.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

IhrWalter W. Weber

Chefredakteur

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