Im Gespräch
Das neue Jahr ist gerade einmal zehn Tage alt und wir Journalisten haben Ihnen bereits berichtet, dass die Hiobsbotschaften von gestern auch die von heute und morgen sind: Sars, die heimtückische Krankheit, ist in China erneut aufgetaucht. Rindfleisch wird uns ohne BSE-Test zum Kauf angeboten. Und in Afghanistan und im Irak sterben nach wie vor Menschen bei Bombenanschlägen. Daneben gehen positive Nachrichten, ja sogar Wunder, regelrecht unter. Natürlich haben die Medien auch registriert, dass es bei München die geglückte Notlandung eines 75-sitzigen Flugzeuges auf einem vereisten Acker gab. Aber einen herausragenden Stellenwert hat man dem keineswegs eingeräumt. Man stelle sich allerdings einmal Folgendes vor: Dem Piloten wäre es nicht gelungen, durch eine fliegerische Meisterleistung den 32 Menschen an Bord das Leben zu retten - dann hätte die Katastrophe mit Sicherheit überall für riesige Schlagzeilen gesorgt. Wunder ergeben nur selten Schlagzeilen, weil unser Gefühl dafür und unsere Wahrnehmungsfähigkeit offensichtlich zu sehr abgestumpft ist. Doch dieses Jahr ist noch jung genug, um darüber nachzudenken, wie sich das vielleicht ändern lässt. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende Ihr Walter W. WeberChefredakteur