Im Gespräch

Nicht die Politiker, sondern die Journalisten sind Schuld an der Politikverdrossenheit, behauptet der Sozialwissenschaftler Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach. Weil die Berichterstattung über die Politik seit 30 Jahren immer negativer werde, trügen ausgerechnet die Medien, die sich als Garanten und Fundament der demokratischen Ordnung betrachteten, maßgeblich dazu bei, dieses Fundament zu gefährden, lautet seine These. Zugegeben: Der Journalismus ist in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur hierzulande, sondern weltweit kritischer geworden. Doch lassen sich deshalb Ursachen und Wirkungen auf den Kopf stellen? Kann man politische Pleiten und Pannen schönreden oder schönschreiben? Würden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, das den Medien abnehmen? Wohl sicher nicht. Denn eines ist in diesem Zusammenhang bemerkenswert. Das Vertrauen der Bevölkerung dieser Republik in die Politik ist zwar geschwunden. Und laut Umfragen ist es vor allem die politische Information im Fernsehen, die zur Politikverdrossenheit führt. Das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Zeitungen ist dagegen unverändert hoch. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende Ihr Walter W. WeberChefredakteur

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