Im Gespräch

Der Bundestags-Wahlkampf läuft bereits auf vollen Touren. Zu Besuch in unserer Redaktionskonferenz haben sich schon angesagt FDP-Chef Westerwelle - er war der schnellste und bereits am vergangenen Mittwoch da -, Finanzminister Eichel - ihn erwarten wir am kommenden Montag - und Grünen-Chefin Roth (23. August). Weitere Spitzenpolitiker werden diesen Reigen noch ergänzen. Statt des üblichen Frage-Antwort-Spiels zwischen Journalisten und Politikern spielen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, diesmal die Hauptrolle: Sie schreiben uns die Fragen, die Sie wirklich interessieren ( meinung@volksfreund.de), und wir stellen diese den Politikern in Ihrem Namen.Nicht nur hierbei müssen unsere Politiker umdenken. Sie werden sich für die Zukunft auch auf völlig neue Formen der Wahlkampfführung einstellen müssen. Denn die Zeit der herkömmlichen 30- bis 60-Minuten-Veranstaltungen vor Ort mit Abspulen von Standardreden ist wohl vorbei. Die Kandidaten werden im Internet mit den Wählern diskutieren und um jede einzelne Stimme mit guten Argumenten kämpfen müssen. Denn online sind bereits heute über 60 Prozent der Deutschen.

Und die Matadoren, die sich um das Amt des Kanzlers bewerben, werden begreifen müssen, dass die Wähler zwar an einem richtigen Rededuell im Fernsehen durchaus hoch interessiert sind, nicht jedoch an rhetorischen Rückspielen und Proporzveranstaltungen. Diese Albernheiten, die sich in der derzeit stattfindenden Diskussion darüber widerspiegeln - zweimal Schröder gegen Merkel, oder gegen Stoiber, oder ohne oder mit Westerwelle und Lafontaine -, wird man sich den Wählern gegenüber nicht mehr leisten können.

Es gab übrigens vor langer Zeit bereits einmal eine Fernsehsendung, die hieß "Bürger fragen - Politiker antworten". Genau um solche Bürgernähe geht es heute mehr denn je. Und es werden bessere Antworten als damals erwartet.

Ein schönes Wochenende!

IhrWalter W. Weber

Chefredakteur

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort