Im Gespräch

Seit vielen Jahren löst eine Reform des Gesundheitswesens die andere ab. Und so wird das wohl auch in Zukunft bleiben. Betroffen sind wir alle davon, nicht zuletzt, weil es dabei auch immer wieder um die Frage geht: Was zahlen die Krankenkassen noch und was müssen wir aus unserem eigenen Geldbeutel beisteuern?Selbst Schriftsteller beschäftigte das Thema schon vor Jahrzehnten. So dichtete Eugen Roth (1895-1976) in seiner 1959 erschienenen Sammlung "Neue Rezepte vom Wunderdoktor" beispielsweise:"Ein Mann, der eine ganze MasseGezahlt hat an die Krankenkasse,Schickt jetzt die nötigen Papiere,Damit auch sie nun tu das Ihre.Jedoch er kriegt nach längrer ZeitStatt baren Gelds nur den Bescheid,Nach Paragaphenziffer XBekomme vorerst er noch nichts,Weil, siehe Ziffer Y,Man dies und das gestrichen schon,so dass er nichts, laut Ziffer Z,Beanzuspruchen weiter hätt.Hingegen heißt's nach Ziffer A, Dass er vermutlich übersah,Dass alle Kassen, selbst in Nöten,Den Beitrag leider stark erhöhten,Und dass man sich, mit gleichem Schreiben.gezwunen seh, ihn einzutreiben.Besagter Mann denkt, krankenkässlich,In Zukunft ausgesprochen hässlich."Zugesandt hat mir dieses Gedicht übrigens vor wenigen Tagen TV -Leserin Helga Kiemes aus Trier, die meinte, es sei aktueller denn je. Wobei sich mir die Frage stellt: Ob Eugen Roth - lebte er noch - heute wohl nicht eher die Gesundheitspolitiker als die Krankenkassen ins Visier nehmen würde?Ich wünsche Ihnen ein schönes WochenendeIhr Walter W. WeberChefredakteur

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