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Über die Zahl 6,6 Millionen geht man eigentlich schnell hinweg. Sehen wir uns doch inzwischen fast täglich mit Milliarden oder gar Billionen konfrontiert, wenn von Haushaltslöchern oder Staatsverschuldung die Rede ist.

Über die Zahl 6,6 Millionen geht man eigentlich schnell hinweg. Sehen wir uns doch inzwischen fast täglich mit Milliarden oder gar Billionen konfrontiert, wenn von Haushaltslöchern oder Staatsverschuldung die Rede ist. Was sind da schon Millionen, selbst wenn es um Straftaten geht? Man schreckt hierbei erst auf, wenn man sich vergegenwärtigt, was die Zahl von 6,6 Millionen Straftaten im Jahr 2004 wirklich bedeutet: In Deutschland geschieht alle fünf Sekunden ein Verbrechen. Das geht aus der Statistik hervor, die das Bundeskriminalamt Anfang Juni veröffentlichen wird, von der erste Einzelheiten jedoch bereits jetzt in die Öffentlichkeit durchgesickert sind. Zwar sollen danach Wohnungseinbrüche, Autodiebstähle und Straßenkriminalität rückläufig gewesen sein, dafür jedoch zum Beispiel Körperverletzungen durch Jugendliche und EC-Karten-Delikte zugenommen haben. Doch wie auch immer: Kriminalisten unterscheiden seit jeher zwar immer gerne zwischen dem "subjektiven Empfinden" und der "objektiven Lage". Doch wenn der Bürger hört, dass alle fünf Sekunden etwas Schlimmes passiert, dann fühlt er sich eben bestätigt in seinem Gefühl, dass das Leben in Deutschland immer unsicherer wird. Auf unsere Region trifft das Gott sei Dank nicht zu, wie die bundesweite Online-Umfrage "Perspektive Deutschland" ergeben hat, über die wir am vergangenen Dienstag im Trierischen Volksfreund berichtet haben. Deshalb kann ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, auch guten Gewissens ein schönes Wochenende wünschen.IhrWalter W. WeberChefredakteur

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