Ist Geldnot der Grund für den Tod der 27-Jährigen?

Kinderbeuern · Warum musste die 27-jährige Altenpflegerin (siehe Bericht oben) sterben? War es Geldnot, die den mutmaßlichen Täter, ihren sechs Jahre älteren Freund, zu der Bluttat trieb? Oder hat er sie womöglich im Rausch ermordet? Die Ermittler tappen noch im Dunkeln.

Kinderbeuern. Noch ist unklar, warum die 27-jährige Altenpflegerin am vergangenen Dienstag sterben musste. Ihr Freund, der gelernte Koch aus dem saarländischen Weiskirchen (Kreis Merzig-Wadern), hat zugegeben, vor der Tat sogenannte Legal Highs eingenommen haben. Das sind Kräutermischungen mit chemischen Zusätzen, die ähnlich wie Cannabis wirken. Hat der 33-Jährige seine Freundin womöglich im Rausch ermordet? Noch sei unklar, ob die Drogen im Zusammenhang mit der Ermordung der Frau stünden, sagt der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer.
Zwar habe sich die 27-Jährige freiwillig von ihrem Freund die Hände fesseln lassen, sagt Brauer. Doch vermutlich hat der sechs Jahre ältere Mann, der sich auf seiner Facebook-Seite im Internet in Badehose in einem aufblasbaren Schwimmring in einem Gartenpool präsentiert, die Wehrlosigkeit der Altenpflegerin ausgenutzt und sie dann mit den Händen gewürgt und mit einem Steckdosenkabel stranguliert. Die Frau war vermutlich bereits tot, als der Mann ihr danach zweimal mit einem Messer in den Hals stach. Das hat die Obduktion der Leiche am Sonntag im rechtsmedizinischen Institut in Mainz ergeben.
Hat möglicherweise Geldnot zu der Bluttat geführt? "Ein Motiv, neben anderen, war nach derzeitiger Einschätzung Habgier", sagt Brauer.
Der 33-Jährige soll verschuldet sein. Nach der Tat soll er mit der EC-Karte der Frau rund 2400 Euro von deren Konto abgehoben haben. Zu einem Motiv habe sich der Mann bislang nicht geäußert, so der Leitende Oberstaatsanwalt. Die Tat an sich habe er gestanden.
Der Saarländer, der zuletzt als eine Art Geschäftsführer in einem Restaurant im Kreis Bernkastel-Wittlich gearbeitet haben soll, ist mehrmals vorbestraft, unter anderem wegen Körperverletzung und Unterschlagung. Zuletzt ist er nach Auskunft von Brauer 2010 vom Amtsgericht Bernkastel zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er auf seiner Arbeitsstelle etwas unterschlagen hatte. Diese Strafe ist noch nicht voll verbüßt, der 33-Jährige steht deswegen noch immer unter Bewährung.
Seit Sonntag sitzt er nun in Untersuchungshaft. Ihm wird Mord vorgeworfen. Die Ermittlungen gehen weiter, vor allem was das Motiv für die Bluttat angeht. Wann der Mann angeklagt wird, steht noch nicht fest.

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