Kein guter Start

Nein, ein eindrucksvoller Start sieht anders aus als das, was die CDU-Fraktion hingelegt hat. Mit ihren vielen Verhandlungsrunden signalisierten die Matadore Baldauf und Billen, dass man gewillt sei, sich irgendwie zusammenzuraufen, um endlich das seit 1988 herrschende Trauma des parteiinternen Kampfes und Zwistes zu überwinden.

Ob das nun ohne die in letzter Minute abgesagte Kampfkandidatur tatsächlich gelungen ist, bleibt ungewiss. Baldaufs sechs Gegenstimmen bei der Vorsitzendenwahl lassen zwar nicht gleich die Alarmglocken läuten. Doch auffällig ist, dass es keine Verzahnung der beiden Lager in der Fraktionsführung gibt. Dafür konnte kein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Drei von vier Mitgliedern der zweiten Reihe fuhren folglich alles andere als überzeugende Ergebnisse ein. Von einem neuen Zusammenhalt in der Fraktion, so scheint es, kann noch keine Rede ein. Sollte Billen mit seiner Kandidatur die Taktik verfolgt haben, der Böhr-Riege noch Einfluss zu sichern, ist er damit gescheitert. Mit dem Rückzug seiner Kandidatur hat er allerdings der Fraktion eine Zerreißprobe erspart. Baldauf hat es andererseits nicht geschafft, eine Brücke zu schlagen, um die Bezirkschefs Billen und Weiland einzubinden, die er auf jeden Fall braucht, wenn seine Träume vom Parteivorsitz Wirklichkeit werden sollen. Vor der CDU liegt noch eine Menge Arbeit, um aus dem Wahldebakel die richtigen Konsequenzen für ein Miteinander zu ziehen. j.winkler@volksfreund.de

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