Kein Land für Kinder

Deutschland ist kein kinderfreundliches Land. Das Thema Ferien und Kinderbetreuung ist ein gutes Beispiel, um dies aufzuzeigen. Da wird einerseits Mobilität und Flexibilität von den Arbeitnehmern verlangt. Frauen – und Männer – erhalten per Gesetz die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten.

Deutschland ist kein kinderfreundliches Land. Das Thema Ferien und Kinderbetreuung ist ein gutes Beispiel, um dies aufzuzeigen. Da wird einerseits Mobilität und Flexibilität von den Arbeitnehmern verlangt. Frauen – und Männer – erhalten per Gesetz die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten. Angesichts stetig steigender Lebenshaltungskosten bei real zurückgehenden Einkommen ist es zunehmend notwendig, dass beide Ehepartner arbeiten gehen. Doch die notwendigen Voraussetzungen zu einem flächendeckenden Angebot einer Kinderbetreuung fehlen. Ansätze auf Ebene der Kindergärten sind zwar vorhanden. Die Verzahnung mehrerer Einrichtungen erweist sich hier als positiv. Ohne rechtliche Vorgaben wird sich am allgemeinen Status quo allerdings wenig verändern. So gut wie kein Angebot existiert aber für all jene Familien, in denen die Kinder zwar dem Kindergarten entwachsen sind. Die aber noch nicht das Alter erreicht haben, um ohne Eltern an – in der Regel nicht gerade billigen – Ferienfreizeiten teilnehmen zu können. Wer dann auch noch allein erziehend ist oder über keine Verwandtschaft in der näheren Umgebung verfügt, muss erhebliche Kreativität beweisen, um die Betreuung des Nachwuchses für zwölf Wochen Ferien zu organisieren. Mal sehen, ob die großen Parteien im bevorstehenden Wahlkampf zu diesem Thema Stellung beziehen. Oder ob den großen Ankündigungen wieder keine Taten folgen. r.neubert@volksfreund.de

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