Kein Nebenher-Job

Eine Ära geht zu Ende - wer aber glaubt, der schrittweise Ausstieg von Manager Martin Rommel bei den "Miezen" wäre nach dem Umzug in die Arena ein weiterer Schritt weg von der großen Familie zur sterilen Profi-Welt, liegt falsch.

Es ist das alte Leid: Irgendwann hat man ein Niveau erreicht, das man nebenbei nicht mehr stemmen kann. Entweder man schreitet zurück oder voran. Geht es voran, muss in diesem Fall mehr Professionalität her. Ehrenamtlich einen Verein mit einem derartigen Budget und derartigen organisatorischen Aufgaben zu führen, ist schlichtweg unmöglich - siehe Eintracht oder Basketballer, die seit Jahren über hauptamtliche Kräfte verfügen. Vorbei die Zeiten, als Martin und Wolfgang Rommel die "Miezen" quasi als Familienbetrieb lenkten - das ging in der zweiten Liga, aber nicht in der Spitze des deutschen Frauen-Handballs. Die Verantwortung ist zu groß, die Arbeitsbelastung war nicht mehr zu schaffen für Manager Rommel, der hauptberuflich in führender Position bei einer Bank arbeitet. Zehn Jahre hat er sich diese Doppelbelastung angetan, nun verabschiedet er sich auf Raten. Wer dahinter Neid, Frust oder Postengeschacher vermutet, ist auf dem falschen Dampfer - sonst würde Rommel schließlich auf einen Schlag alle Aufgaben von sich werfen und sich nicht weiter um seine "Familie" kümmern. b.pazen@volksfreund.de

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