Kein Weg zurück

Ziemlich ratlos stehen die Grünen nach ihrem Scheitern bei der Landtagswahl da. Dass die Partei sich nun selber verordnet, radikaler zu denken, ohne gleich in alte Kampfzeiten zurückzufallen, zeugt nicht gerade von Selbstsicherheit bei der Suche nach Wegen aus der Sackgasse.

Doch die Formel ist so schön allgemein, dass erst einmal alle dafür sind. Die Landes-Grünen mussten bei der Wahl schmerzlich erkennen, dass sie als überflüssig erachtet wurden. Sie hatten keine Regierungsperspektive, nur rot-grüne Träume, und im Bund keine Macht mehr, was ihr Gewicht zusätzlich schmälerte. Ihre gescheiterte Spitzenkandidatin ist zudem zwar eine geschätzte Fachpolitikerin, jedoch ohne wirkliche Mobilisierungskraft. Ein entscheidendes Problem der Grünen: Ihre zentralen Themen deckten sich weitgehend mit denen der Konkurrenz. Der immense Stimmenverlust im Vergleich zur Bundestagswahl zeigt, dass beim nun propagierten Neubeginn kein Zurück zu den Wurzeln angesagt ist, wie manche Altlinke meinen. Denn auch die eigene Wählerklientel hat sich verändert. Bei den Grünen haben vielmehr klare Botschaften im Wahlkampf gefehlt. Dadurch sind sie in dem von SPD und CDU auf pro und kontra Beck ausgerichteten Wahlkampf untergegangen. Daraus eine Richtungsdebatte für die Ökopartei zu konstruieren geht an den politischen Realitäten glatt vorbei. j.winkler@volksfreund.de

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