Keine Alternative

350 Menschen sind bislang an Rhein und Ruhr an Masern erkrankt und verbringen derzeit unangenehme Tage im Bett. Vermeid- und vorhersehbar: Die meisten waren gar nicht oder unzureichend geschützt. Der erneute Fall einer Masern-Epidemie demonstriert, dass die "Kinderkrankheit" alles andere als harmlos ist.

In den allermeisten Fällen mag sie glimpflich ablaufen, doch das sollte niemanden in Sicherheit wiegen: Fast jeder Vierte der in Nordrhein-Westfalen Erkrankten musste wegen Komplikationen sogar ins Krankenhaus. Künftige Epidemien verhindern kann nur eine vorbeugende Impfung. Genau dazu raten Experten. Verständlich ist aber auch, dass nicht alle Eltern diesem Rat folgen wollen. Meldungen über Probleme nach Impfungen schrecken auf, gerade bei Kindern vertrauen einige lieber auf die natürlichen Abwehrkräfte, als zur Spritze zu greifen. Nicht selten mischt sich dazu Unkenntnis über die Gefährlichkeit von Masern & Co. Folge: Auch in Trier sind bei weitem nicht alle Erstklässler gegen das Virus geimpft. Keine Frage, jeder entscheidet selbst über das eigene Wohl und das seiner Kinder. Aber niemand sollte vergessen, dass jede abgelehnte Impfung ein Einfallstor für das Virus ist. Will man die Masern ausrotten, gibt es zur Impfung keine Alternative. Doch solange das nicht jeder einsieht, gilt: Die nächste Epidemie lässt grüßen. m.castro@volksfreund.de

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