Keine Beruhigungspille

Gut zu wissen: Die Grenzregion ist kein Hort der Kriminalität, auch wenn sie zeitweilig als Eldorado von Rumänenbanden erscheint, die sich nach ihren Überfällen gleich wieder über die Grenze absetzen.

Die Botschaft aus dem Landeskriminalamt, die in ihrer Tendenz sicher richtig liegt, darf allerdings nicht überbewertet werden, denn sie ist nur begrenzt aussagekräftig. Weil Kriminalität mit Grenzbezug in der Polizeistatistik nicht eigens verlässlich ausgewiesen wird, hat das LKA ausgewählte Deliktbereiche verglichen, bei denen auch die örtlichen Straftäter mit von der Partie sind. Einzelne Raubzüge werden dabei natürlich zu Ausreißern. Doch es sind gerade diese vereinzelten Überfall- oder Einbruchserien, die die Bevölkerung beunruhigen. Und das völlig zu Recht. Auch der Ruf nach einer ausreichenden Polizeipräsenz in den Weiten der Eifel ist dann nur zu verständlich. Wer Grenzkontrollen samt ihrer - begrenzt - abschreckenden Wirkung und Zufallserfolgen abschafft, muss anderweitig die Sicherheit verstärken. Die LKA-Untersuchung liefert zwar aufschlussreiche Zahlen und korrigiert Eindrücke, die allzu sehr von Aufsehen erregenden Vorfällen geprägt sind. Das schärft den Blick für die Realität, die nicht so sehr das Bild eines wilden Westens widerspiegelt, wie es manchen scheint. Als Beruhigungspille darf die Analyse aber keineswegs genommen werden. j.winkler@volksfreund.de

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