Keine Wende zum Guten

Wendepunkt in der unglücklich verlaufenden Nachkriegsphase im Irak: Die Amerikaner beenden ihre Offensive gegen die Rebellen-Hochburg Falludscha. Eine irakische Sicherheitstruppe - geleitet wohl von einem Ex-General Saddam Husseins - soll die Situation in den Griff bekommen.

Für die strategische Kehrtwende des US-Präsidenten George Bush gibt es mehrere Gründe: die blauäugige Position des UN-Sonderbeauftragten Brahimi, der grundsätzlich jeder militärischen Lösung von Problemen eine Absage erteilt hat, und die Überlegungen des für Bush so wichtigen Koalitionspartners Großbritannien, bei einer Fortsetzung des harten US-Kurses die Entsendung frischer Truppen in Frage zu stellen. Die in Falludscha verschanzten Extremisten werden den Rückzug der US-Truppen nun als großen Sieg über die verhassten Invasoren feiern. Das Weiße Haus hat möglicherweise die Tür zu einem Abzug aus dem gesamten Irak einen Spalt weit geöffnet. Und dann? Die Erfahrungen mit den neuen Rekruten der irakischen Armee geben kaum Anlass zu Optimismus, dass diesen ein Verhindern bürgerkriegsähnlicher Zustände gelingen kann. Der Irak würde zum "Flugzeugträger" für Terror-Unterstützer aus der gesamten islamischen Welt. nachrichten.red@volksfreund.de

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