Klöckner: CDU wächst gegen den Trend

Spitzenkandidatin Julia Klöckner macht nach der Landtagswahl eine Kampfansage: Die CDU ist in Rheinland-Pfalz wieder da, verspricht sie ihren Anhängern.

Mainz. Um 18.23 Uhr ging ein Raunen durch die Menge, dann brandete begeisterter Applaus auf. Julia Klöckner hatte soeben den CDU-Fraktionssaal im Mainzer Abgeordnetenhaus betreten. Ihre Anhänger skandierten "Julia, Julia." Zwei lange Minuten lächelte die Spitzenkandidatin der CDU, versuchte, zu Wort zu kommen. Doch die vielen Christdemokraten wollten sie erst einmal feiern. Schließlich schaffte es eine gelöst wirkende Klöckner doch noch, den Jubel für einen Moment zu unterbrechen. "Liebe Freundinnen und Freunde", setzte sie an. "In so einem Moment kriegt man Gänsehaut. Ich bin sehr sehr gerührt." Und dann kam der Satz, auf den alle gewartet hatten. "Die CDU Rheinland-Pfalz, sie ist wieder da", rief Julia Klöckner in den Raum. Es klang wie eine Kampfansage.

Die Rede der CDU-Vorsitzenden wurde häufig von Beifallstürmen unterbrochen. Etwa als Klöckner davon sprach, dass "die SPD massiv eingebrochen ist". Oder als sie sich freute: "Die CDU ist so geschlossen und entschlossen wie seit 20 Jahren nicht mehr." Niemand hätte es lange für möglich gehalten, "dass wir am Wahlabend mit der SPD gleichauf sein würden". Und das trotz Atomdebatte und nachteiligem Bundestrend. Die Sozialdemokraten hielten zu diesem Zeitpunkt nur einen knappen Vorsprung.

Schließlich schlug die Begeisterungswelle noch einmal hoch, als Klöckner ihren Fans versprach: "Ihr habt viel Zeit mit mir verbracht. Das werdet ihr auch in Zukunft tun." Ein Versprechen der früheren Verbraucherschutz-Staatssekretärin, der rheinland-pfälzischen Politik treu zu bleiben. DB

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