Körpersprache verrät innere Blockaden

(wk) Sie harmonieren nicht. Wann immer sich Angela Merkel und Donald Trump vor Kameras begegnen, hakt es irgendwie bei der Körpersprache.

Das hatte schon beim allerersten Treffen in Washington im März begonnen, als die Journalisten im Oval Office von beiden einen Handschlag wollten, wie sie da vor dem Kamin saßen. Merkel fragte den Präsidenten auch artig "will we shake hands", doch der hörte das irgendwie nicht. Oder wollte es nicht hören. Also zuckte die Kanzlerin mit den Schultern. In Hamburg setzte sich das fort. Von der ersten Begegnung am Donnerstagabend im Hotel Atlantic ist ein Foto überliefert, auf dem Merkel beim Händeschütteln ein sehr unvorteilhaftes, erstauntes Gesicht macht, das aussieht wie: Mein Gott, ist der auch hier, wie ekelig. Und er guckt wie: Lass es bald vorbei sein. Am Tag drauf auf dem roten Teppich, als es offiziell losgeht, wieder ein Missverständnis. Merkel begrüßt Trump wie alle anderen zuvor mit Handschlag und zeigt dann mit der linken Hand Richtung Tür zum Saal. Da geht's lang. Trump aber bleibt stehen, muss von ihr fast genötigt werden, weiterzugehen. Und wieder wirkt es linkisch, unsicher von beiden Seiten. Selbst beim saudischen Vertreter sieht alles lockerer aus, sowieso bei Emmanuel Macron, der Merkel Küsschen gibt. Wahrscheinlich handelt es sich zwischen Merkel und Trump um einen Fall unbewusster innerer Blockaden.