Kühlschränke, Fernseher, Trockner: Wie sparsam sind Elektrogeräte?

Brüssel/Trier · Fast alle Waschmaschinen, Trockner oder Kühlschränke zählen heute zur die Energieklasse A. Sparsam sind sie deshalb aber noch lange nicht. Um dem Verbraucher einen besseren Überblick zu geben, plant die EU, die Energielabels zu reformieren.

Wer eine neue Waschmaschine braucht und glaubt, das Energielabel A+ sei gut, der irrt. Denn inzwischen ist bei Waschmaschinen und Kühlschränken ein Großteil der Geräte, die in Deutschland auf dem Markt sind, in der A-Klasse eingruppiert. So trägt die Waschmaschine mit den schlechtesten Verbrauchswerten das vermeintlich gute Etikett A+. Das stiftet Verwirrung.

Um die Kennzeichnung zum Energieverbrauch übersichtlicher zu machen und Verbrauchern eine bessere Orientierung beim Kauf zu geben, plant die EU eine Reform der Energielabels.

Sie will zurück zur alten Regelung, wie sie 1995 eingeführt wurde: Diese umfasste eine Skala von "G" mit den am wenigsten effizienten Geräten bis hin zu "A" mit den Geräten, die gemessen an der Leistung den geringsten Energieverbrauch aufweisen. Nach der Umstellung sollen die effizientesten Geräte zunächst in der Klasse "B" oder "C" eingruppiert werden. Zudem ist der Aufbau einer Datenbank vorgesehen, in der sich Käufer über den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten informieren können.

Die Umstellung auf die neue Kennzeichnung soll mit Kühlschränken, Fernsehern, Waschmaschinen und Trocknern beginnen. Sie soll binnen 24 Monaten kommen. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hält die Neuskalierung für wichtig, da die Energielabels aktuell kaumnoch Aussagekraft hätten. "Käufer haben besonders bei weißer Ware gelernt, auf den Verbrauch zu achten, weil die Stromkosten gestiegen sind", sagt Elke Dünnhoff. Da fast alle Geräte mit A gekennzeichnet seien, gebe es keine Differenzierung mehr. Auch die Stadtwerke Trier und das Mainzer Umweltministerium begrüßen die Neuregelung.

Dünnhoff kritisiert allerdings, dass der Umstellungsprozess so lange dauert und dass nicht alle Produkte gleichzeitig die neuen Labels bekommen: So sind Backöfen oder Staubsauger erst später dran. Heizungen bleiben sogar ganz außen vor. Das stifte neue Verwirrung, sagt Dünnhoff. Zudem fürchtet sie, dass die Phase der Umstellung für Verbraucher verwirrend ist - wenn in Geschäften die alten A+++-Maschinen neben neuen (und womöglich sparsameren) B-Geräten stehen.

Mehr Durchblick beim Gerätekauf

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