Künast zu Polizei-Tweet: Fragen nach Waffeneinsatz gehören dazu

Berlin · Grünen-Politikerin Renate Künast will weiterhin Fragen zum Waffeneinsatz der Polizei stellen — trotz der Kritik an ihrem Kommentar nach der Axt-Attacke von Würzburg. „Fragen nach dem Einsatz der Waffen gehören aber dazu und ich werde sie weiter stellen“, sagte die Bundestagsabgeordnete am Dienstag. Auch die Landeskriminalämter und die Justiz täten dies.

Einsatzkräfte hatten am Montagabend den 17-Jährigen erschossen, der Fahrgäste in einem Zug bei Würzburg mit einer Axt und einem Messer angegriffen hatte. Künast war unter anderem von Polizeigewerkschaften kritisiert worden, weil sie bereits wenige Stunden nach der Tat getwittert hatte: "Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden????"

"Ein Tweet ist offenbar viel zu kurz, um auf so eine gewalttätige Attacke angemessen zu reagieren", sagte die Vorsitzende des Rechtsausschusses im Bundestag. Die von ihr ausgedrückte Sorge um die Verletzten ist ehrlich empfunden und sie hoffe, dass keine schlimmen Folgen für die Opfer entstünden. "Das steht im Vordergrund."
Der deutsche Rechtsstaat beweise und bewähre sich mit seiner Reaktion auch bei solchen Taten. "Dazu gehören immer die Aufklärung der Hintergründe einer Tat, genauso wie die Ermittlungen nach jedem Einsatz von Schusswaffen, so wie es in Bayern jetzt auch geschieht."

Man müsse damit umgehen, dass einerseits ein Täter gestoppt werden müsse, andererseits danach der konkrete Einsatz der Schusswaffe aufgeklärt werde, sagte Künast. "Auch deshalb gehört der Job des Polizisten zu den schwierigsten und ich habe großen Respekt davor."

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