Läuft in Flensburg ein Puma frei herum? - Norden rätselt über geheimnisvolles Tier

Flensburg · Auf der Suche nach einem vermeintlichen Puma an Bahngleisen nahe der deutsch-dänischen Grenze setzen die Einsatzkräfte auf einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera. Nach etwa vier Stunden brechen die Beamten die Aktion ergebnislos ab.

Ein Puma, ein anderes Tier oder doch nur eine Täuschung: In Schleswig-Holstein rätseln viele Menschen über das angebliche Auftauchen einer geheimnisvollen Großkatze, bei der es sich um einen Puma handeln könnte. Die Suche mit Hubschrauber und Wärmebildkamera nach einem angeblichen Puma an der Grenze zu Dänemark wurde am Sonntag nach vier Stunden erfolglos beendet. „Die Suche ist abgebrochen worden, weil es keine weiteren Zeugen gab und auch sonst keine Hinweise erarbeitet werden konnten, dass dort jemals ein Puma herumgelaufen sein könnte“, sagte am Montag die Flensburger Polizeisprecherin Sandra Otte.

Zwei Lokführer und ein Fahrgast hatten an der Bahnstrecke Flensburg-Padborg unabhängig voneinander ein großes, braunes Tier im Bereich der Gleise gesehen. Es sei kein Reh gewesen, sagte ein Zeuge. Vielmehr glich das Tier seiner Meinung nach einer Großkatze. Ein Anrufer habe gemeint, es könnte ein Puma gewesen sein, hieß es.

Nach Angaben der Zeugen war das geheimnisvolle Tier zunächst in Richtung der deutsch-dänischen Grenze unterwegs, drehte später aber wieder um. Die Polizei riet, Kinder in dem Bereich zu beaufsichtigen. Da sich nach vier Stunden intensiver Suche keine Anhaltspunkte auf eine Raubkatze ergaben, wurden die Maßnahmen gegen 14 Uhr eingestellt.

An der Suche war neben Polizei und Bundespolizei mit insgesamt vier Streifenwagen auch ein Jäger beteiligt. Die Bahnstrecke wurde für eine Stunde komplett gesperrt, so dass zwei Polizisten die Gleise zu Fuß ablaufen konnten. Auch ein Hubschrauber der Bundespolizei mit Wärmebildkamera suchte vergeblich nach der vermeintlichen Großkatze, wie Behördensprecher Hanspeter Schwartz berichtete.

Ein Zirkustier kann nach Angaben der Polizei ausgeschlossen werden, da in der näheren Umgebung kein Zirkus gastiere. Nach Angaben der Bahnpolizei kam es durch die Suche zu keinen Zugausfällen.

Es kommt immer wieder vor, dass ausgesetzte oder verlorene exotische Wildtiere den Behörden gemeldet wurden. Im September 2006 attackierte ein Gepard in Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) auf offener Straße ein fünf Jahre altes Mädchen und verletzte es schwer. Der Besitzer konnte das Raubtier wieder einfangen. In Siegburg (Nordrhein-Westfalen) hüpfte im September 2009 ein Känguru durch die Stadt und musste von der Polizei eingefangen werden. In Bad Malente (Schleswig-Holstein) entdeckte ein Spaziergänger im April 2009 eine 11 Kilogramm schwere Schnappschildkröte im Schilf und fing sie ein. In einem Wohnblock in Hennef (Nordrhein-Westfalen) entwischte einem Insektensammler im Oktober 2010 ein hochgiftiger Hundertfüßer. Das ganze Haus musste evakuiert werde. Nach tagelanger Suche heizte ein Kammerjäger die Raumtemperatur des Gebäudes auf 55 Grad - für das Tier tödlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort