Land nimmt junge Arbeitslose an die Hand

Viele junge Menschen haben keinen Job. 12 300 sind es im Land, 1295 in der Region Trier. Arbeitsministerin Malu Dreyer will sie mit einem Zwei-Millionen-Euro-Programm individuell fördern. Die Arbeitsagentur schickt Berufseinstiegs-Begleiter zu 51 Schulen, darunter vier in der Region.

Mainz. Vorwiegend aufgrund der guten Konjunktur ist die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren im Land seit 2006 um ein Drittel gesunken. Die Quote liegt bei fünf Prozent. Die Region schneidet besser ab, hier beträgt die Quote 3,6 Prozent. Ende September standen erstmals mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung, als es Bewerber gibt. "Wir werden in unseren Bemühungen dennoch nicht nachlassen", verspricht Arbeitsministerin Malu Dreyer. Die Landesregierung verfolgt einen "Coaching"-Ansatz und bietet im kommenden Jahr Betreuungsangebote an, mit denen sie rund 1000 Jugendliche gezielt ansprechen will. Individuell sowie in Gruppen und Werkstätten soll mit den jungen Menschen intensiv gearbeitet werden.

Das Programm heißt "Job-Chance". Zwei Millionen Euro stehen zur Verfügung. In fünf bis zehn landesweiten Netzwerk-Modellen, darunter einem in Trier, sollen verschiedene Akteure zusammenarbeiten, ihre Kompetenzen bündeln und ein abgestimmtes Konzept bei der Betreuung junger Arbeitsloser verfolgen.

Das Arbeitsministerium und die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit sind sich einig darin, präventiv aktiv zu werden. Es gebe bei jungen Arbeitslosen vor allem zwei Probleme, skizziert Otto-Werner Schade, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion. Zum einen sei der Übergang von der Schule zur Ausbildung schwierig, zum zweiten der Übergang von der Ausbildung zur festen Beschäftigung. Wer keinen Abschluss habe, sei mit hoher Wahrscheinlichkeit "ein ganzes Berufsleben lang arbeitslos". Es müsse jedem Jugendlichen ein Schulabschluss ermöglicht und anschließend ein Ausbildungsplatz geboten werden, sonst resigniere er.

Die Arbeitsagentur plant den Einsatz von Berufseinstiegs-Begleitern an 51 Schulen im Land, darunter die Hauptschule Bernkastel-Kues, die Duale Oberschule Wittlich, die Maximinschule Bitburg und die Stefan-Andreas-Hauptschule Schweich. 4,8 Millionen Euro sind veranschlagt. Die Begleiter sollen mit Lehrern, Schulsozialarbeitern, Eltern und Berufsberatern die Jugendlichen auf die Berufswahl vorbereiten, ihnen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen und sie während der Lehrzeit so begleiten, dass ein erfolgreicher Abschluss erreicht wird. Das Land hat dabei Umsetzungspartner im Blick, die Projekt-Erfahrungen am Übergang Schule-Ausbildung und in der Begleitung von Jugendlichen mit besonderem Unterstützungsbedarf haben. Dazu zählen etwa die Technologie-Beratungsstelle des DGB, der palais e.V. oder die Stadtverwaltung, mit der Maßnahmen zum nachholenden Schulabschluss umgesetzt werden. Kommentar

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