Land rührt emsig die Werbetrommel

Die Landesregierung lässt sich ihre Öffentlichkeitsarbeit etwas kosten. Mit 134 000 Euro beteiligte sich 2006 die Staatskanzlei an einem WM-Journal, das in einer Gesamtauflage von 2,4 Millionen Exemplaren auf die Fußballweltmeisterschaft einstimmte. Dazu kamen noch tausende Euro für Internetauftritte und Flyer.

Mainz. Faltblätter, Broschüren, Kongresse: Um zu informieren und in eigener Sache die Werbetrommel zu rühren, ziehen Staatskanzlei und Ministerien viele Register. Am Ende kostet jedes Jahr die Öffentlichkeitsarbeit etliche Millionen, wie eine aktuelle Übersicht zeigt. Da werden Regierungserklärungen vieltausendfach unter das Volk gebracht, Landesfeste in der Bundeshauptstadt organisiert oder schlicht Info-Hefte zu Nachbarschafts- und Erbrecht herausgegeben. Die mit Abstand meisten und dicksten Ausgabeposten verzeichnet das Wirtschafts- und Weinbauministerium. Mehr als eine Million Euro floss allein 2006 in Werbung und Marketing für den Rebensaft, so für den Wettbewerb "Best of Riesling" (190 000), die Veranstaltungsreihe Kino Vino (153 000), Grüne Woche Berlin (188 000), Kooperation mit der Lufthansa (198 000) und jede Menge Weinpräsentationen.Internetfilm vom Neujahrsempfang

Geld gab es in den verschiedenen Ministerien auch für Broschüren wie "So schläft Ihr Baby am sichersten" oder "Befehl ist Befehl - die Polizei in der NS-Zeit". Die Druckmaschinen werden im Auftrag der Landesregierung auch angeworfen, damit über das "Bierland Rheinland-Pfalz" informiert wird, der Gesundheitsbewusste weiß, was "Trink dich fit" bedeutet, oder wie "Appetit auf Rheinland-Pfalz" gemacht wird. Begrenzt dürfte die Nachfrage nach dem Internetfilm "Neujahrsempfang 2006" gewesen sein, der aber immerhin auch mit 2000 Euro auf Steuerzahlerskosten niederschlägt.

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